unabhängigen Staaten ihre Stimme erheben. Für dieses Erbe, welches
unsere Väter geschaffen haben, müssen wir zutiefst dankbar sein.
Neben der Dankbarkeit soll auch das Gefühl der Verantwortung unser
Herz erfüllen — die Verantwortung, dieses Erbe zu bewahren und so
weit wie möglich zu mehren. Treten wir eines Tages zugunsten der
nächsten Generation zurück, können wir froh und stolz sein, wenn es
uns gelingt, eine ähnliche Leistung vorzuweisen.
Natürlich erheben sich in der jüngeren Generation immer wieder kriti-
sche Stimmen gegen Auswüchse der Wohlstandsgesellschaft, gegen
Veränderungen der Umwelt, gegen die Politik der Parteien und der
Regierung und so vieles mehr. Das soll aber kein Grund zur Beunruhi-
gung sein. Im Gegenteil: fehlt jede Kritik, wird es erst beunruhigend. Es
bedeutet entweder, dass der jungen Generation die Leistungen Ihrer
Väter vollkommen gleichgültig sind oder ihnen Wille und Fantasie feh-
len, das Vorhandene zu verbessern und das Erbe zu mehren.
Ob wir so erfolgreich sein werden wie die Generation unserer Väter,
kann niemand voraussagen. Wir haben aber allen Grund, optimistisch
in die Zukunft blicken zu können. Ein Kleinstaat, wie wir es sind, hat in
einer Welt, die sich immer rascher ändert, viele Vorteile. Wir sind
beweglicher und können uns auf neue Situationen rascher einstellen.
Innenpolitische Probleme werden früh erkannt und können schneller
gelöst werden. Die Regierung ist sehr viel näher am Volk als in einem
grossen Staat und damit auch näher an der politischen Realität. Die
Autonomie unserer Gemeinden, die Elemente der direkten Demokra-
tie, die Struktur unserer Wirtschaft mit ihren vielfältigen Klein- und Mit-
telbetrieben sind alles wichtige Faktoren, die das Entstehen einer gros-
sen unpersönlichen Bürokratie fern vom Bürger bremsen. Folgender
Ausspruch von Altregierungschef Alexander Frick ist in die politische
Literatur eingeflossen: «Bevor eine Grossmacht von einem Problem
erfährt, haben wir es schon halb gelöst.»
Ebenso falsch wie es ist, pessimistisch in die Zukunft zu blicken, wäre
es, die Gefahren zu unterschätzen, die einer kleinen Gemeinschaft wie
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