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Spontan kommen mir die vielen schönen Ski- und Wan-
derferien in den Sinn, die ich mindestens einmal im Jahr in
der Schweiz verbringe. Die Bergwelt, die Natur und die
Menschen gefallen mir. Meine persönlichen Erfahrungen
begannen aber schon während der Lehre mit dem Besuch
der Gewerbeschule in Buchs und setzten sich später bei Kursen des
Kaufmännischen Vereins fort. Während meines Welschlandaufenthaltes
in Genf habe ich sehr nette Freunde kennengelernt, mit denen ich seit
nunmehr 30 Jahren in Kontakt stehe. Es verbinden mich aber auch noch
andere langjährige Freundschaften mit Schweizern. In vielem habe ich
mit den Schweizern die gleiche Wellenlänge.
{m Zusammenhang mit der Schweiz denke ich aber auch an all die
Vorteile, die wir seit dem Zollvertrag in Anspruch nehmen durften. Es
ist schwer vorstellbar, wie die Entwicklung unseres Landes ohne dieses
Abkommen verlaufen wäre. Auch deshalb bedeutet mir die Schweiz
sehr viel, und wir sind ihr sehr zu Dank verpflichtet. Persönlich
bedauere ich allerdings, dass man das Freizügigkeitsabkommen aufge-
hoben hat, weil in Liechtenstein offenbar Angst vor einer Überfrem-
dung durch die Schweizer bestand.
Wenn ich etwas ändern könnte, würde ich das Drogenproblem
angehen. Wenn ich die Berichte, zum Beispiel vom Platzspitz in Zürich,
lese und diese jungen Menschen sehe, die ihr Leben bereits ruiniert
haben, so sind die Drogen zweifellos ein sehr grosses Problem für die
Schweiz. — N
Die meisten Schweizer, die ich kenne, sind zuverlässig und fleissig,
sin arbeitsames Volk. Die Bündner, bei denen ich am häufigsten meine
Ferien verbringe, habe ich als sehr naturverbunden und bodenständig
erlebt.
Ich höre jeden Mittag die Nachrichten und lasse auch die Schweizer
Tagesschau nie aus, wenn ich zu Hause bin. Von Berufes wegen lese ich
täglich die Neue Zürcher Zeitung und die Schweizer Wirtschaftsblätter.
In persönlichen Kontakten erfahre ich vieles und diskutiere mit Kollegen
zum Beispiel die Entwicklung der Bodenpreise und der Hypothekar-
zinsen. Es bestehen mit der Schweiz wirtschaftlich viele Berührung-
spunkte, die auch im Informationsaustausch ihren Niederschlag finden.
©}
[rene Wenaweser, Schaan, *1938, Liechtensteinerin, Bankangestellte