Artenspektrum, wie es heute nicht wieder entstehen kann. Jedes Moor oder Ried ist dem-
zemäss ein eigentliches Freilandmuseum. Oft begegnen sich hier auf ein- und derselben
Fläche Arten nordischer, zentralasiatischer, mediterraner wie atlantischer Herkunft.
Bereits den Botanikern des vergangenen Jahrhunderts ist zudem aufgefallen, dass im
Ried auch Arten der lichten Föhrenwaldsteppen der Hänge, also eigentlich eher trocke:
aerer Biotope, vertreten sind. Es verwundert daher nicht, dass ein Viertel aller Gefäss-
»flanzenarten der Region in Feuchtgebieten lebt. Davon sind heute jedoch viele Arten
selten und daher gefährdet. Seltene Pflanzenarten haben häufig eine geringe ökologi
sche Anpassungsfähigkeit, das heisst ihr Vorkommen ist eng an genau definierte Bedin-
gungen gebunden. Um das Weiterbestehen dieser Pflanzen sicherzustellen, ist es daher
21otwendig, einen bestimmten Lebensraumtyp zu erhalten. Der Grossteil der Arten der
Streuewiesen zeichnet sich durch hohe Lichtbedürftigkeit aus, da ihre natürliche Ver
breitung oft in baumlosen Gebieten lag. Wollen wir stark gefährdete Pflanzenarten in
Mooren erhalten, so müssen wir auch die relative Nährstoffarmut und den hohen Was-
sergehalt in möglichst ausgedehnten Flächen gewährleisten. Offensichtlich schaffte die
traditionelle menschliche Nutzung, bei Verzicht auf die Düngung und bei jährlich einem
Schnitt im Herbst, für viele Arten die gleiche Ausgangslage bezüglich Nährstoff- und
"ichtbedürfnissen. Somit ermöglichte der Mensch vielen Pflanzenarten während des
vergangenen Jahrtausends — so alt werden hier die Riedwiesen eingestuft —, aus den
Reliktstandorten in diese Moore einzuwandern.
Die speziellen ökologischen Rahmenbedingungen in den Flachmooren erlauben
auch das Bestehen einer artenreichen und heute hochgradig gefährdeten Tierwelt. In
Streuewiesen leben rund 1000 bis 1300 mehr Arten als in zwei- bis dreimal gemähten
Wiesen. Allein schon durch eine intensive Beweidung können 80 —- 90 % der Wiesen-
Arten gefährdet werden.
Der hohe Wassergehalt des Bodens bewirkt eine nur langsame Erwärmung im
Srühjahr. Diese Tatsache sowie die Nährstoffarmut sind Voraussetzungen für die Eig-
ung als Brutplatz für charakteristische Riedvogelarten. Hierzu gehören beispielsweise
der Brachvogel und die Bekassine. Der hohe Wassergehalt hält den Riedboden weich und
armöglicht es diesen Vögeln, mit ihren Schnäbeln stochernd nach Futter zu suchen.
Da viele Riedbewohner unter den Vogelarten auch Bodenbrüter sind, haben sie
sher Chancen, hier ihre Brut auch durchzubringen. Zu erwähnen sind die Wachtel, der
Wachtelkönig, der Kiebitz, das Braunkehlchen, der Feldschwirl oder die Grauammer. Die
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