Volltext: Am Alpenrhein

NATURWERTE 
Nach der Darstellung des «roten Fadens» in der Entstehung unserer Landschaft unter 
der Einwirkung der verschiedensten Landschaftsformer sollen nun beispielhaft einige 
Wechselbeziehungen und -wirkungen zwischen diesen naturräumlichen Vorgaben und 
den menschlichen Aktivitäten dargelegt werden. 
Landschaft verändert sich dauernd, auch von Natur aus, zum Beispiel durch Kli- 
maschwankungen. Auch das Rheintal war einem steten Wandel unterworfen. Heute ist 
allerdings der Mensch die am stärksten prägende Kraft. Gemessen an den kaum vorstell- 
baren Zeiträumen der Entwicklungsgeschichte spielt sich das Eingreifen des Menschen 
in sehr kurzen Zeiträumen ab, quasi in den letzten Sekunden, wenn wir für die Entste- 
hung unserer Erde ein Jahr einsetzen. Dafür sind diese Eingriffe um so markanter. 
Schon im Mittelalter dürften weite Teile unseres bedeutenden Durchgangstales zugun 
sten einer Streuenutzung und Weidewirtschaft gerodet worden sein. Man vermeint bei- 
spielsweise im alten Siedlungskern der Gemeinde Ruggell (lat. runcare = reuten. 
roden) noch die alte Rodungsinsel in der Talebene zu erkennen. 
Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts vermochte das Alpenrheintal von Bregenz bis 
Bad Ragaz den Charakter eines grossen Feuchtgebietes im wesentlichen zu erhalten. Erst 
die grossen Binnenlandentwässerungen nach der Rheinkorrektion und die Grundwas- 
serabsenkungen durch die Rheinsohleabsenkung infolge der Kiesentnahmen verhalfen 
den Kultivierungsbemühungen zum dauernden Durchbruch. Trotzdem darf man noch 
bis um 1950 von einer ausgesprochen vielfältigen Kulturlandschaft sprechen. Noch um 
1970 stellte die Region Werdenberg-Sargans die botanisch reichste Region der Schweiz 
dar. Von den rund 2200 im Kanton St.Gallen nachgewiesenen Arten gediehen in diesem 
Raum allein unterhalb der alpinen Waldgrenze 1380 Arten. Oberhalb der Waldgrenze 
sind in der Churfirsten-/Alvierkette rund 550 Pflanzenarten nachgewiesen. 
Der grosse Wandel in der Landschaftsentwicklung ist somit erst in diesem Jahr- 
hundert anzusetzen. Mit dem sozio-ökonomischen Umschwung und dem Wandel von 
der Agrar- in die Industriegesellschaft in einer gerafften Zeitspanne hat sich auch das 
Erscheinungsbild dieser Landschaft geändert. Schlagartig dehnen sich die Siedlungen 
aus, entwickeln sich eigentliche Agglomerationsbänder. Parallel zu diesem Prozess ver 
läuft die Mechanisierung in der Landwirtschaft. Die einst mannigfaltige Kulturland- 
schaft wurde so in weiten Räumen innert einer einzigen Menschengeneration in eine 
«moderne» Nutzungs- und Industrielandschaft verwandelt. Die Sennwalder Industrie- 
zone, der Bereich von Haag, das starke Siedlungswachstum in praktisch allen Gemein- 
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