Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1981) (8)

Sonderbeilage: Landwirtschaft und Umweltschutz 
Seite 9 Liechtensteiner Umweltbericht also kein Umbruch. Während der konventio- nelle Landbau auf eine gezielte Ernährung der Pflanze abzielt, ist aus der Sicht der biolo- gischen Richtungen eine indirekte Ernährung der Pflanze über eine Aktivierung des Boden- lebens von ausschlaggebender Bedeutung. Der biologische Landbau gewinnt bei der breiten Bevölkerung an Ansehen, obwohl sich dies bisher noch nicht in der Gesamtbi- lanz durchschlagen konnte. Es stellt sich hier auch vielen die Frage, ob man die äusseren Einflüsse auf unsere Umwelt, durch das Be- 
möglichst verlustfrei zu erzeugen, um Tier- krankheiten zu verhindern, ganz einfach, um rentabel zu wirtschaften. Der landwirtschaftli- che Betrieb ist in die Abhängigkeit der Che- mie geführt, anstelle der sorgfältigen Zuberei- tung des Stallmistes, ist heute die berufliche Anweisung auf dem Düngersack enthalten. Haben wir darum das Recht, die Landwirt- schaft auf die Anklagebank zu setzen? Was tut allenfalls der Bauer anderes als die übrige Gesellschaft? Dürfen wir hier Ethik lauthals verlangen, wo wir doch auch alle den Eigen- nutz vor das Interesse der Gesellschaft stel- len? Dürfen wir die Landwirtschaft auf die Anklagebank setzen? Es ist zwar offensicht- lich, dass sich die Agrarpolitik in einer Sack- gasse befindet. Versuchen wir uns aber auch einmal auf der anderen Seite zu sehen. Die -Landwirtschaft hat in der gegenwärtigen ge- samtwirtschaftlichen Auseinandersetzung einen recht schwierigen Stand. 
-Je mehr wir uns als Gesamtgesellschaft vom Bauernhof 
zur Folge haben. In den für die Agrarproduk- tion bevorzugten Standorten wird dies eine weitere, und zwar drastische Belastung des Naturhaushaltes zur  Folge haben. Anderer- seits werden die landwirtschaftlichen Grenz- standorte weiter entvölkert. Zieht man aus dem Gesagten Bilanz, wird deutlich, dass die aus der Sicht von Ökologie, Nahrungsquali- tät, Landschaftspflege oder Fremdenverkehr mehr als nur erwünschte Alternative zum bäuerlichen Grossbetrieb mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. mühen, hektarweise Gesundheit aufzubauen, erreichen kann. Realistisch gesehen ist vor- erst auf den konventionellen Landbau mit mehr alternativen Elementen in der Flächen- produktion einzuwirken. Eine rasche Umstel- lung auf alternative Methoden alleine ist nicht leicht zu erreichen. Bräuchte es hierbei nicht auch wesentliche Weichenstellungen in der Agrarpolitik, die die alternativen Methoden noch äusserst stiefmütterlich fördert? Der Bauer auf der Anklagebank? Die Landwirtschaft verwendet Düngermittel, um die Erträge zu steigern, Pflanzenschutz- mittel zur Unkrautbekämpfung, zur Krank- heits- und Schädlingsbekämpfung. Sie setzt Arzneimittel ein, entweder über die Injektion oder oral über medizinische Futtermittel, um 
entfernen, je mehr wird auch der politische Rückhalt der Bauern schwinden. Je mehr   wird darum der Kampf um angemessene Prei- se bei der Bevölkerung auf weniger Verständ- nis stossen. Wohin der Preisdruck aber im Agrarbereich führt, ist bekannt: er wird die konsequente Nutzung und Mobilisierung aller technischer Möglichkeiten noch vermehrter
	        

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