Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1981) (8)

Seite 16 Liechtensteiner Umweltbericht Juli 1981 Wir stellen vor: Zielverwandte Organisationen Gartengemeinschaft REINA in Vaduz Diese Spalte stellen wir zielverwandten Organisationen zur Verfügung, die sich für die liechtensteinische Umwelt im weitesten Sinne einsetzen. Gerne sind wir dem Wunsch der Gartengemeinschaft REINA in Vaduz nachgekommen, diese noch junge Gemeinschaft vorzustellen. Weshalb eigentlich eine Produzenten-Konsumentenge- meinschaft für Nahrungsmittel schaffen, wenn doch grosse Verteilemetze existieren? Weshalb von Hand biologischen Gemüsebau in Mischkulturen betreiben, wenn doch Maschinen, künstliche Düngemittel und chemische Spritzungen geeignet sind, grosse Flächen zu kultivieren? Sicher hat jeder der heute schon 70 Mitarbeiter bei der REINA seine spezifischen Gründe als Genossenschafter dabei zu sein, wobei die Hauptattraktivität wohl darin besteht, «biologisches Gemüse», also möglichst rück- standsfreie und bekömmliche Frischkost zu erhalten. Nebenbei werden aber so auch teure Transporte und Verpackungsmaterial eingespart. Der Dialog unter den Freun- den der Gartengemeinschaft führt zu weiteren, für die Umwelt günstigen Impulsen. Wir wünschen der REINA, dass sie ihre Handlungsweise weiter verbreiten kann, auf dass der biologische Landbau in vielen Privatgärten, weiteren Gartengemeinschaften und vielleicht auch auf Erwerbsbasis in Liechtenstein betrieben wird. (Redaktion) Zeitungen und Fernsehen berichten immer wieder von schädlichen Stof- fen in vielen Nahrungsmitteln und ver- unsichern den Konsumenten. Man- cher wird sich fragen, was er selber zur Verbesserung aktiv beitragen könnte. Der folgende Kurzbericht zeigt eine Möglichkeit zur Selbsthilfe: Im Februar 1980 gründeten wir eine Garten- gemeinschaft, die sich zum Ziel setzte, die seit 9 Jahren im Irkales in Vaduz durch natür- liche Anbauweise gepflegten 6000 Quadrat- meter Anbaufläche mit Gemüse zu bebauen. Wir wollen jedem Mitglied unserer Gemein- schaft die Möglichkeit geben, selbst etwas für seine gesunde Ernährung zu tun. Zusätzlich streben wir an: • Erhaltung und Bebauung des Kulturbo- dens • gesunde Nahrung und eine direkte Be- ziehung dazu 
Oben: Folientunnel mit Treibhauseffekt — Unten: Arbeiten im Garten 
Übersicht über Gartenanlage • Nahrungsmittel in naturbelassener Form direkt auf den Tisch zu bringen ohne aufwendige Verpackung und lange Trans- portwege • das Wiederentdecken des Jahreslaufes durch Nahrung, die dann gegessen wird, wenn sie in unserer Umgebung geerntet werden kann. Wie herrlich schmeckt doch eine sonnengereifte Tomate im August! • Wecken eines  neuen Bewusstseins für die Zusammenhänge in der Natur • das Zuführen der organischen Abfälle einer sinnvollen natürlichen Wiederver- wertung durch Zurückbringen der Abfälle in den Garten • offene Augen und Ohren für die Vor- gänge in unserer Natur. Alle Mitglieder unserer Gemeinschaft, wir sind im Moment 70, arbeiten mit einem fest angestellten Gärtner zusammen. Jedes Mit- glied bestimmt selber den Arbeitsaufwand, den es, im Rahmen unserer festgesetzten Bedingungen, leisten will, entsprechend ab- gestuft ist der finanzielle Beitrag. Nur dank der vielen Arbeitsstunden, die unse- re Mitglieder zusammen leisten, ist es uns möglich, in dieser speziellen Art gemein- schaftlich gesundes Gemüse zu produzieren. Der Anteil an Gemüse, der jedem zusteht, wird entweder selber geerntet oder einmal wöchentlich im Garten abgeholt. So hat jeder von uns die Möglichkeit, in eine enge Bezie- hung zu «seinem» Garten zu treten. Jeder kann selber erleben, wie abhängig unser Ge- müse vom Wetter ist, wieviel oder wie wenig Handarbeit es braucht, wenn auf grosse Ma- schinen und chemische Mittel verzichtet wird. Beim gemeinsamen Tun im Garten knüpfen wir neue Kontakte an, tauschen Erfahrungen aus und tragen so Gedanken des Umwelt- schutzes weiter. Merkblätter, die sporadisch an alle Mitglieder verteilt werden, verhelfen uns zu einem tiefe- ren Verständnis. Nähere Informationen sind unter Tel. 2 47 02 zu erhalten.  
	        

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