Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (2001) (39)

Stephan Banzer Triesen, FBP 22 Jahre, Bauzeichner Diese Problematik sollte regional angegangen werden (FL-Österreich-Schweiz). Wir müssen zuerst die Bedürfnisse aller abklären, ohne uns selbst zu schaden. Ich denke nicht, dass eine Ersatzstrasse die Probleme löst. Viel schlimmer noch, dass sie uns ein Stück Freiheit und Lebensqualität raubt. Alois Beck Schaan, FBP 38 Jahre, lic.oec. HSG Grundsätzlich ist zwischen Transit- und hausgemachtem Verkehr zu unterscheiden. Eine internationale Transitroute durch unser Land würde eine übermässige Belastung bedeuten, da ein stark erhöhtes Verkehrsaufkom- men auf engstem Raum "geschluckt" werden müsste. Die Lösung kann hier nur im regionalen Verbund erar- beitet werden. Auf der anderen Seite muss Liechtenstein aber auch seine Hausaufgaben erledigen. Es sind Massnahmen zu erarbeiten, welche den Ziel- und Quellverkehr gezielter lenken. Ein Verkehrskonzept fehlt immer noch. Ich denke, dass eine .isoliert konzipierte Umfahrungsstrasse im 
Liechtensteiner Unterland die Verkehrsprobleme langfristig nicht lösen wird. 
Monica Bereiter-Amann Eschen, FBP, 48 Jahre selbständige Geschäftsfrau Meine Meinung ist, unser ländlicher Raum bedingt bei vielen Einwohnern die Abhängigkeit zum eigenen Auto (Individualverkehr). Für den sogenannten hausgemachten Verkehr kann ein gutes, noch besseres Konzept von öffentlichen Verkehrs- betrieben sicher einiges an Entlastung bringen. Es muss ein Unterschied zwischen Transit- und hausgemachtem Verkehr gemacht werden. Eine inter- nationale Transitstrecke durch Liechtenstein wird zu einer riesigen Belastung unseres kleinen Raumes. Bernadette Brunhart Balzers, VU 55 Jahre, Hausfrau Umfahrungsstrassen redu- zieren erfahrungsgemäss den Verkehr nicht. Es muss jedoch alles getan werden, den Verkehr sowohl in den Dorfzentren als auch allgemein zu minimieren. Dazu bedarf es aber einer breiten Palette von Massnahmen, die nur gemeinsam (Bevölkerung, Wirtschaft, Politik, Planer) gefunden werden kann. 
Alois Blank Gamprin, FBP 53 Jahre, EDV-Koordinator Durch unsere ländlichen Dorfstrukturen sind viele Einwohne- rinnen und Einwohner auf das Auto angewiesen. Ich glaube kaum, dass mit einer Umfahrungsstrasse im Liechtensteiner Unterland unser Verkehrsproblem gelöst wird. Wir müssen Massnahmen ergreifen, dass dem Transitverkeht nicht alle Türen geöffnet werden, dass der öffentliche Verkehr im gesamten Unterland wesentlich verbessert wird und wir müssen nach neuen Zukunftsper- spektiven suchen wie wir den Grenz- gängerverkehr reduzieren können. Hier sollten gemeinsame Lösungen mit der Industrie gesucht werden. 
Eduard Büchel Schellenberg, FBP 62 Jahre, Manager Grundsätzlich gilt es zwischen Transit- und Lokalverkehr zu unterscheiden. Ich gehe davon aus, dass beide langfristig stark zunehmen werden. Im Lokalverkehr zur Bewäl- tigung des steigenden Verkehrsauf- kommens wird der Bau neuer Strassen unabwendbar sein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass wir eigentlich mit der A13 schon über eine ideale "Umfahrts"-Strasse verfügen. Paralell gilt es für den öffentlichen Verkehr ein langfristiges Konzept zu erstellen. Das Problem mit dem Transitverkehr muss regional gelöst werden. Grund- sätzlich sehe ich die Möglichkeit eines transitfreien Liechtensteins. Auf Grund der wenigen zusätzlichen Kilometer, wenn überhaupt, werden unsere regionalen Partner dafür gewiss Ver- ständnis haben. Natürlich müssen wir bereit sein, eine solche Lösung auch finanziell zu unterstützen. Rasches (Ver)handeln ist hier angezeigt. Gerlinde Büchel Ruggell, FBP 53 Jahre, Hausfrau Durch unsere ländliche Strukturen ist die Abhängigkeit vom eigenen Auto vorgegeben, was bedingt, dass für den öffentlichen Verkehr ein Konzept erstellt werden muss, das diesen Bedürfnissen gewachsen ist. Bei der Verkehrspla- nung müssen die räumlichen Voraus- setzungen miteinbezogen und mittelfristig angelegt werden. Auch sollten die raumplanerischen Vorgaben berücksichtigt und Entwicklungsper- spektiven miteinbezogen werden. Eine internationale Transitstrecke durch Liechtenstein ist eine Belastung, der unser begrenzter Lebensraum nicht gewachsen ist. Hier muss eine über- regionale Lösung gefunden werden.
	        

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