Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (2001) (39)

Gottlieb Risch Vaduz, FBP 50 Jahre, Unternehmer Ja. Jede Regierung ist ver- pflichtet, die Bürger ihres Landes vor schädlichen Strahlen zu schützen und die Grenzwerte möglichst niedrig zu halten, damit die Gesundheit nicht gefährdet ist. 
Sigvard Wohlwend Triesen, Freie Liste, 34 Jahre Kommunikationsberater Nein Peter Wolff Schaan, VU, 54 Jahre Dr. iur. Rechtsanwalt Ich bin der Meinung, dass die Immissionsgrenzwerte in Liechten- stein auf einen Wert festgelegt werden sollen, der allgemein anerkannten wissenschaftlichen Erkenntnissen ent- spricht. Es scheint mir nicht notwendig zu sein, jeder extremen Meinung einzelner Fachleute zu folgen und dadurch evtl. zu Grenzwerten zu kommen, die mindestens 100-mal niedriger sind als sonst überall auf der Welt üblich. Jürgen Zech Nendeln, FBP 35 Jahre, Treuhänder Auf diese Frage kann ich weder ein klares Ja noch ein klares Nein als Antwort geben. Ob der von Ihnen erwähnte Immissionsgrenzwert realistisch ist und was es an techni- schem Aufwand bedeutet, ihn einzu- halten, kann ich nicht beurteilen. Der Grenzwert sollte auf jeden Fall so nied- rig wie nur möglich sein, entsprechend dem jeweiligen Stand der Technik, und darum periodisch überprüft werden. 
Paul Vogt Balzers, Freie Liste 48 Jahre Historiker und Archivar Ich bin kein Experte und kann mir unter einem Grenzwerte von 0,02 V/m nichts vorstellen. Ich mag mich deshalb auch nicht auf eine bestimmte Zahl festlegen. Ich behaupte trotzdem, dass ich die Grundsatzfrage verstanden habe. Während die Fortschrittsgläubi- gen vor allem von den ungeheuren wirtschaftlichen, finanziellen und tech- nischen Möglichkeiten fasziniert sind, sehen die Feinfühligen vor allem neue unkontrollierbare und unvorhersehbare Einwirkungen auf die Lebewesen. Für mich zählt der Respekt vor dem Leben mehr und ich setze mich für die tiefst möglichen Werte ein. Zu verhin- dern sind die neuen Technologien nicht. 
Hugo Quaderer Schaan, VU, 35 Jahre Leiter Abteilung Wirtschaft im Amt für Volkswirtschaft Die liechtensteinischen Grenzwerte sind gegenüber den Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation zehnfach geringer und liegen bei 4 - 6 Volt/m. Damit verfügt Liechtenstein zusam- men mit der Schweiz weltweit über die tiefsten Grenzwerte. Grundsätzlich bin ich für eine weitere Grenzwertreduk- tion, soweit eine solche technisch und betrieblich möglich und wirtschaftlich 
tragbar  ist. Derzeit gibt es keine gesi- cherten Studien über die tatsächlichen Auswirkungen 
auf die Umwelt. Insofern erscheint es mir auch nicht gerechtfertigt, die bei uns vorsorglich festgelegten tiefen Grenzwerte weiter bedingungslos drastisch zu reduzieren. Eine solche Massnahme wäre meines Erachtens nicht verhältnismässig. Experten sprechen zudem davon, dass eine Grenzwertreduktion einen starken Anstieg an zusätzlichen Antennenstandorten zur Folge hätte. Dieser Aspekt ist in eine gesamtheit- liche Betrachtung miteinzubeziehen. 
Adolf Ritter Mauren, Freie Liste 45 Jahre, Lehrer Die heutigen Grenzwerte sind um den Faktor 100 zu hoch und deshalb drastisch zu senken. Sie berücksichtigen lediglich die ther- mischen Auswirkungen nichtionisie- render Strahlung. Biologische Effekte wie z. B. die Einflüsse auf unseren Melatoninhaushalt sind bei der NIS- Verordnung nicht beachtet. Das ist unverantwortlich. Die gefährlichen Auswirkungen der Strahlung auf die Gesundheit hat u.a. die US-Gesund- .  heitsbehörde auf den Plan gerufen: Sie empfiehlt den Handy-Benützern, nicht mehr als 30 Minuten täglich zu telefonieren. Es ist nicht länger hinzu- nehmen, das Standort-Bewilligungen, die Festlegung der Grenzwerte und deren Kontrolle weiter in den Händen der Regierung liegen.
	        

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