Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1998) (38)

Das Fürstentum Liechtenstein ist mit seinen 160 km² Landesfläche ein kleines Gebirgsland, dessen wirtschaftliche Aktivitäten sich praktisch ausschliesslich rheintalseitig, d.h. auf einem Drittel der Landesfläche abspielen. Der eigent- liche Lebensraum Liechtensteins ist begrenzt durch den Rhein und die Hangflanken des Gebir- ges. Eine kluge und koordinierte Nutzung des verfügbaren Bodens ist somit für Liechtenstein seit Jahrhunderten lebensentscheidend. Mit dem Baugesetz von 1947 wurden die Gemeinden ermächtigt, Nutzungsordnungen für ihre Gemeindegebiete zu erlassen. Mit Aus- nahme der Gemeinde Triesenberg haben alle   Gemeinden diesen gesetzlichen Auftrag erfüllt. Im Sog der wirtschaftlichen Entwicklung der letzten 40 Jahre wurden grosszügig Baugebiete ausgeschieden und im Zonenplan verankert. Die Bau- und Reservezonen umfassen heute rund 21 km² der Landesfläche. Bei Annahme einer mittleren Ausnützungsziffer von 0,5 und in Berücksichtigung des sehr hohen Arbeits- platzanteiles in unserem Lande berechnet sich der Flächenbedarf an Bauzone pro Einwohner auf ca. 200 bis 250 m². 
Rund 100'000 Einwohner würden somit in den bereits rechtskräftig aus- 
geschiedenen Bauzonen und Reservezonen einschliesslich des Baugebietes von Triesenberg Platz finden. Die Siedlungsentwicklung der letzten Jahrzehnte führte zu einer Streusiedlung. Es war dies eine völlige Abkehr zur bislang traditionellen Siedlungsform, die den naturräum- lichen Begebenheiten und der entsprechenden landwirtschaftlichen Nutzung gehorchend, bodensparend und kompakt war. Mit dein Boden wurde früher haushälterisch umgegangen. Er war essentiell für das wirtschaftliche Leben (und Überleben) bis in die 50er Jahre. Er war kostbar, er wurde sorgsam gepflegt und erhal- ten. Boden ist heute nicht mehr kostbar, sondern   teuer, ja unbezahlbar, Spekulationsgut. Die völlige und abrupte Änderung der Lebens- und Wirtschaftsform als Folge der Entwicklung des Wohlstandes der letzten Jahrzehnte hat aus raumplanerischer Sicht das bisherige raumpla- nerische Wertgefüge völlig umgedreht. Der Boden als Grundlage der räumlichen und Wenn die Entwicklung wie in den letzten 30 Jahren weitergehen würde...
	        

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