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3 Esgeht aufwärts mit den Gewässern in Liechtenstein Seit dem Beginn der ersten Wuhr-
gen führten zur Austrocknung von
stärkt noch in den 80er und 90er bauten am Rhein im 11,/12, Jahr- Gräben, Bächen und stehenden
Jahren werden von Land und Ge- hundert haben die Gewässer in
Wasserflächen, die Intensivierung meinden grosse Anstrengungen Liechtenstein bis Ende der 60er
in der Landwirtschaft und Abwas-
unternommen, um die Gewässer Jahre unserers Jahrhunderts im-
sereinleitungen aus Industrie, Ge-
wieder in einen naturnäheren Zu- mer mehr von ihrem natürlichen,
werbe und Haushalten verschlech- stand zu bringen. Angefangen hat ursprünglichen Gehalt verloren,
terten die Wasserqualität rapide. man mit der Gewässerreinhaltung Die Schutzmassnahmen gegen die
Übertriebene Kiesbaggerungen im durch den Bau von Kanalisation Überschwemmungsgefahr
des Rhein in den 50er und 60er Jahren
und öffentlichen sowie industriel- Rheins fanden ihren Abschluss mit
senkten die Rheinsohle um mehre- len Kläranlagen, der Wiederbe- dem Bau der durchgehenden
re Meter und damit auch den
wässerung trockengefallener Bä- Rheindämme
Mitte des letzten
Grundwasserspiegel, Etwa 30 Ki- che und den Bau der Fischtreppe Jahrhunderts, In den 30er Jahren lometer Grundwassergiessen trok-
beim Kanalauslauf in Ruggell. Ei- unseres Jahrhunderts wurde mit
kneten in der Folge aus. In den nige Weiher und Teiche wurden dem Bau des Binnenkanals ein
Siedlungen wurden Bäche und neu angelegt. Doch es ist noch ein weiterer Schritt zu einem kanali-
Gräben in Rohre verlegt, sodass weiter Weg, bis das Gewässernetz sierten Gewässersystem getan. In häufig nur noch die Strassen-
in Liechtenstein wieder als natur- der zweiten Jahrhunderthälfte
Bezeichnungen daran erinnern, nah und gesund bezeichnet werden folgten weitere Eingriffe in das na-
dass dort einmal ein Bach war. kann. türliche Gewässersystem: Draina- Doch seit den 70er Jahren und ver- IECHTENSTEINER UMWELTBERICHT DEZEMBER 1994