Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1991) (29)

Liecht. Umweltbericht, Juni 1991 
Seite 9 Steinkrebs 
  Durch die eingangs erwähnten Eingriffe in die Gewässer sowie die von Nordamerika einge- schleppte Krebspest wurden die Bestände ausgerottet. Stark gefährdete Arten Seeforelle Die Bodensee-Seeforelle steigt zur Fortpflan- zung hauptsächlich in den Rhein und seine Zuflüsse auf, wo ihre Nachkommen die ersten Lebensjahre verbringen. Besonders durch die Unterbindung des Laichaufstiegs durch Ge- wässerverbauungen insbesonders infolge der Staumauererstellung beim Kraftwerk Rei- chenau, die Konkurrenz der Regenbogenfo- relle und zu wenig strenge Schonvorschriften im Bodensee, stand der Seeforellenbestand vor der Ausrottung. Durch die Erstellung von Kläranlagen und Fischpässen sowie durch ge- zielte Besatz-, Renaturierungs- und strengere Schonmassnahmen hat sich der Bestand der Bodensee-Seeforelle in den letzten Jahren et- was verbessert. Diese Fischart ist aber immer noch stark gefährdet. Strömer Er ist ein Bewohner der Äschenregion, der in Liechtenstein nur noch vereinzelt im Rhein vorkommt. Edelkrebs Der Edelkrebs war aus den gleichen Gründen wie der Steinkrebs in Liechtenstein ausgestor- ben. 1980 wurden in den Gampriner See Edelkrebse eingesetzt. Diese vermehrten sich und wanderten vereinzelt in den Mühlbach ab. Gefährdete Arten Bachforelle Die Bachforelle leidet, wie die Seeforelle, sehr stark an Strukturverarmung und Kanali- sierung der Gewässer. Auch Gewässerver- schmutzungen setzten ihr früher stark zu. Sie wird auch stark von der aus Nordamerika stammenden Regenbogenforelle konkurren- ziert. Im Rhein leidet sie sicher stark an den noch vorhandenen unnatürlichen Wassertrü- bungen sowie den täglich auftretenden star- ken Wasserstandsschwankungen. Wie weit sich Bachforellen im Rhein fortpflanzen, ist nicht bekannt.. Im Oberlauf des Binnenkanals kam es teilweise zur Verkittung der 
Bachsohle  mit Feinstoffen und somit zum Verlust von Laichplätzen. In den renaturierten Strecken im Binnenkanal haben sich aber vereinzelt bereits wieder Bachforellen 
angesiedelt. In der Samina und ihren Zuflüssen lebten ur- sprünglich nur Bachforellen. Eingesetzte Re- genbogenforellen im Stausee Steg finden sich heute auch im Saminabach. Ob sie sich hier natürlich vermehrt und die Bachforelle kon- kurrenziert, ist nicht bekannt. Durch die Er- stellung des Saminakraftwerkes wurde die Wasserführung unterbrochen und im unteren Streckenteil des Saminabaches stark redu- ziert. Beim Falleck ist durch den Mauerbau die Fischwanderung gänzlich unterbunden. Äsche Der Äschenbestand ist gegenüber früher, so- wohl im Rhein wie auch im Binnenkanal, stark zurückgegangen. Im Binnenkanal war bis in die Sechzigerjahre ein sehr guter Äschenbestand vorhanden. Durch die starke 
Abwasserbelastung in den Sechziger- und Siebzigerjahren wurde ihr Bestand ausgerot- tet.- Erst durch den Bau der Kläranlagen und der Fischpassanlage bei der Mündung sowie durch erfolgreich verlaufene Jungfischeinsät- ze hat sich im Binnenkanal wieder eine Popu- lation entwickelt. Besonders in den renatu- rierten Strecken in Ruggell konnten wieder Äschen beim Laichen beobachtet werden. Nase, Barbe, Alet, Brachsen, Blicke, Hasel, Flussbarsch und Troische 
werden vereinzelt im Rhein hauptsächlich 
im 
unteren Abschnitt ge- fangen. Über ihre Bestände und ihre Wech- selbeziehung zum Bodensee können derzeit keine Angaben gemacht werden. Vor der 
Korrektion von Rhein und Binnengewässer kamen diese Fischarten sicher viel häufiger vor. Von Nase, Barbe und Akt ist bekannt, dass sie vor der Unterbrechung der freien Fischwanderung durch die Rheinsohleabsen- kung in Binnenkanal, Esche und Spiersbach laichten. In der erstellten Fischpassanlage an der Binnenkanalmündung konnten diese Fischarten, im Gegensatz zu Forellen und Äschen, noch nie nachgewiesen werden. Bartgrundel Derzeit lebt diese Kleinfischart noch in den Ruggeller Bächen und Gräben sowie verein- zelt im Oberlauf des Binnenkanals und im
	        

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