Seite 18
Liecht. Umweltbericht, Juni 1991 Ergänzung der bewährten Elemente Die Abwasserkanäle des Misch- und des Trennsystems, ergänzt mit allfälligen Rein- wasserableitungen, bleiben nach wie vor die zentralen Elemente eines Entwässerungsnet- zes. Als wichtige, neu
oder wieder erfundene Elemente eines modernen Entwässerungssy- stems erweisen sich Speicherung und Versik- kerung: sie sollen der raschen Entwässerung von Siedlungen entgegenwirken. Neu dazu kommt der Einsatz von Mess-, Steuer- und Regelungselementen, die zur Bewirtschaftung grösserer Entwässerungsnetze massgeblich beitragen können. Entwässerung beginnt auf dem Wie soll vorgegangen werden Grundstück
Trennen Die bisherige Praxis zeigt, dass die vorhande-
Laufende Brunnen. Bäche, Kühlwasser, Sik nen GKP-Pläne bei der Erteilung von Baube-
kerleitungen etc.
nicht an Kanalisation an- willigungen zu wenig beachtet werden. Vor
schliessen. allem bei Industrie- und Gewerbebauten wer-
Versickern den häufig die im GKP festgelegten Grössen
Flächen nur wo unbedingt erforderlich befe- der Entwässerungsflächen und die maximalen stigen. Abflussmengen nicht berücksichtigt. Die Art
Dachwasser wenn möglich oberflächlich ver- der Grundstücksentwässerung wird im GEP
sickern (bei der Passage der obersten Boden- verbindlich festgelegt. Das GEP-Entwässe-
schicht werden viele Schadstoffe abgebaut). rungskonzept kann nur verwirklicht werden,
Unterirdische Versickerung. wenn die Grundstücksentwässerung vollstän-
Keine Notüberläufe in Vorfluter oder dig dem GEP entspricht.
Schmutzwasserkanal.
Retention Auf dem Grundstück: Dach, Parkplätze, Rampen als Stauraum ausbilden. Stauvolumen der Entwässerungssysteme nutzen. Regenrückhaltebecken anordnen: Im Ent- wässerungssystem oder bei Auslässen von Re- genbecken, Hochwasserentlastungen und Re- genwasserleitungen von Trennsystemen.
■ Quellen: — Genereller Entwässerungsplan Richtlinie VSA 1989 — Versickerungsanlagen: Planung und Ausführung aus «Abluft/Abfall/Wasser» 1990