Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1990) (27)

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Liecht. Umweltbericht, Mai 1990 Baum einsetzen und Anbinden; Verede- lungsstelle muss 10 cm über dem gewachse- nen Boden herausragen; Wässern. (s. Ab- bildung 1) — 
einen stabilen Schutz vor Wild und weiden- dem Vieh erreichen (v.a. bei Hoch- stämmen) — 
eine zuverlässige und dauernde Mäuseab- wehr garantiert den Fortbestand der Obst- bäume (Möglichkeiten für Abwehrmass- nahmen: Bei der Pflanzung der Bäume sol- len die Wurzeln in ein nicht verzinktes eng- maschiges Gitter (13 mm) eingeschlagen werden oder mit Mist in den ersten 6 Jah- ren, Kompost oder Rindenabfällen die Baumscheibe abdecken). — 
ein minimaler Pflanzenschutz bei Krank- heitsbefall muss garantiert sein Wichtige Massnahmen: — 
Schutz vor Verbiss, Mäusen und Schädlingen — 
ungehemmter Aufwuchs erreichen — 
ausgewogene Düngung Erziehung und Schnitt Halb und Hochstämme können mit dem weit verbreiteten Prinzip der Öschbergkrone erzo- gen werden. Diese besteht aus einem Mittel- trieb, 3 bis 4 gleichmässig verteilten, mög- lichst gleich starken Leitästen mit den unter- geordneten Fruchtästen und Fruchtholz. (s. Abbildung 2) Die Sortenansprüche und Standortbedingun- gen müssen bei der Erziehung und Pflege berücksichtigt werden. Fehlerhaft erzogene und vernachlässigte Bäume sind im Ertrag quantitativ und qualitativ unbefriedigend. Zu- dem sind sie keine Zierde für das Land- schaftsbild. Wichtigste Massnahmen: — 
stabiles, tragfähiges und locker auf- gebautes Kronengerüst — 
genügender Lichteintritt in das Kro- neninnere — 
gute Garnierung mit Fruchtholz in der gesamten Krone 
Sortenwahl Bei der Sortenwahl muss vor allem auf die Verwendung, den Bedarf und die Lagerfähig- keit des Obstes, auf die Wüchsigkeit des Bau- mes, auf die Befruchtungsfähigkeit und auf deren Krankheitsanfälligkeit Rücksicht ge- nommen werden. Die folgenden Sortenübersicht stellt eine Sor- tenauswahl dar, die für einen Selbstversorger- obstgarten geeignet ist und die obengenann- ten Kriterien erfüllt. Äpfel: Klarapfel, James Gre- ve, Goldpamäne, Sparten, Boskoop, Li- berty (schorfresistente Sorte) Mostäpfel: Boskoop, Blauacher Wädenswil, Bohnapfel Birnen: 
Clapps Liebling, Wil- liams, Conférence • Mostbirnen: 
Schweizer Wasserbir- ne, Gelbmöstler Zwetschgen, 
Bühler,  Fellenberg, Pflaumen: 
Reineclaude d'Ouil- lins, Mirabelle des Nancy Süsskirschen: 
Magda, Beta Empfehlungen für den Pflanzenschutz Die wirksamste und anhaltende Pflanzen- schutzmethode ist die Wahl von widerstands- fähigen Sorten bzw. von neuen Apfelsorten mit einer angeborenen Schorfresistenz (z. B. Liberty). Pflanzen mit einem ausgeglichenen Wachs- tum sind widerstandsfähiger. Mit dem mechanischen Pflanzenschutz (Weg- schneiden von Mehltautrieben während dem ganzen Jahr, Einsammeln von Frostspanner- raupen etc.) erreicht man schon einen wesent- lich tieferen Befallsdruck. Die natürlichen Feinde der Obstbaumschäd- linge (Blattläuse, Raubmilben, Ohrwürmer, Florfliegen u. a.) arbeiten für uns, solange wir sie nicht stören. Deshalb gilt als oberste Devi- se beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln «so wenig wie möglich». Bei der Wahl der Pflanzenschutzmittel ist deshalb auf die Nütz- lingsschonung zu achten. 
Abb. 2: Erziehung und Schnitt von Jungbäumen. Literatur Da in diesem Beitrag nur die wesentlichsten Punkte beleuchtet werden konnten, sei auf die ausgiebige Fachliteratur zum Thema Obstbau verwiesen, die zu den einzelnen The- men ausführlicher Auskunft gibt. Kurze übersichtliche und praxistaugliche Hin- weise geben aber folgende Broschüren: T. MELI UND A. WIDMER: Erzichung und Pflege von Hochstamm-Bäumen. Seperat- druck aus der Schweizerischen Zeitschrift für Obst- und Weinbau; 122 (1986); Seiten 683-693, 724-737 LANDWIRTSCHAFTSAMT VADUZ (FL): Kleiner Leitfaden für Mostobst und Selbstversorgerobstbau (Pflanzung, Pflege, Sorten, Pflanzenschutz); (1990) EIDGEN. FORSCHUNGSANSTALT FÜR OBST-, WEIN- UND GARTENBAU, WÄ- DENSWIL: Pflanzenschutzanleitung 1990 für Obst und Beeren im Hausgarten ■
	        

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