Seite 18 Bevölkerungsumfrage April 1984 che. «Es kam zum Ausdruck, dass Sofort- massnahmen eingeleitet werden sollten». Andere zeigten sich erfreut über die gros- se Besucherzahl und das breite Interesse am Thema. O
Nicht gefallen hat, dass in den vielen Themen keine echte Diskussion zustande kam und dass die Politiker auf dem Po- dium fehlten. Auch hätten zuwenig kon- krete und handfeste Ergebnisse heraus- geschaut. O das
Grundwasser wird zuwenig ge- schützt — die Verschmutzung unserer Ge- wässer (Abwasser) ist zu gross O das
Dorfbild und die Gestaltung der Dorfplätze werden in der Planung zuwe- nig berücksichtigt, gerade auch aus der Sicht von Kindern, Betagten und Behin- derten O das Problem der
Luftverschmutzung, des sauren Regens und des
Waldster- bens Welches Problem oder welche Situation im Bereich von Natur- und Umwelt(schutz) trifft Sie zur Zeit am meisten? • . . . «die Interesselosigkeit der Bür- ger, die Mutlosigkeit und Verantwor- tungslosigkeit der Politiker • . . «dass nach wie vor die echten Probleme nicht behandelt werden, welche für die Region tragend, bzw. zerstörend sind« • «. . . jedoch sehe ich das Problem in unserer aller Grundeinstellung» • «Heute lässt sich wohl kaum mehr sagen, welche Zerstörung am gra- vierendsten ist. Mich betrifft Boden, Luft, Wasser, die verschwendet und verseucht werden» • . . . «dass es auch unseren Wäldern schlecht geht, wurde bedenklich spät erkannt. Ob wohl auf die vielen Bekenntnisse Einzelner und der Ver- waltung die nötigen tapferen Taten folgen?», • . . . «Oberflächlichkeit vieler Mitmen- schen: Die Männer befassen sich lie- ber mit dem Passivsport Fernsehen, als mit politischen Problemen, zu denen auch die Umwelt gehört» • . . «zu sehen, dass sich die mei- sten Leute noch nicht bewusst sind, dass es auf das Engagement jedes Einzelnen ankommt und dass dies oft aber ein Verzicht, eine Einschrän- kung bedeutet (inbezug auf Auto, Heizung, Konsum)» • . . . «die sture Haltung vieler Politiker O
die Verwendung von chemischen Mitteln in der Landwirtschaft und die immer raf- finierteren Lebensmittel O der schlecht ausgebaute öffentliche Ver- kehr einerseits — der überdimensionale Strassenbau andererseits O das zunehmende Lärmproblem O der steigende
Abfallberg O ganz allgemein die Oberflächlichkeit und das
Unbeteiligtsein vieler Menschen Zum Thema Verkehr: O Postautos zum Nulltarif und bessere Fre- quenz schaffen — Einsatz von Kleinbussen — Einsatz von elektronischen Massnah- men zur Reduktion von Wartezeiten O keine neuen Strassen bauen oder verbrei- tern — Einführung von autofreien Sonnta- gen — konsequente und kompromisslose Herabsetzung der Höchstgeschwindigkeit O Bau wohnlicher Strassen mit Schutz der Fussgänger O Privatverkehr massiv besteuern — Verbot von Zweit- und Drittautos pro Familie - das Autofahren müsste zur Gewissenssa- che werden Zum Thema Luftverschmutzung: O Harte Kontrollen einführen bei Industrie und Haushaltungen (Abgase, Abwärme, Schadstoffe) O bleifreies Benzin einführen O den Hausbrand und die Brenner regel-
mässiger und gründlicher kontrollieren (analog der Autokontrolle) Zum Thema Bauzonen: O eine Rückzonierung anstreben und Ab- tauschmöglichkeiten durch die Gemein- den bereitstellen O
«Füllen» der noch in Wohnzonen vorhan- denen Baufreiflächen (Verdichtung) Zum Thema Abfall: O Belastung der Kehrichtverursacher nach der Kehrrichtmenge O Kompostierung gemeindeseits fördern
Landwirtschaft: O Förderung des biologischen Gartenbaus Konsumsteuer O der hohe Verbrauch von Ressourcen (Wasser, Strom) sollte nicht mit einem niedrigen, sondern mit einem höheren Ta- rif belegt werden. Zum Thema Energie: O Wärmepumpen als eine saubere Heizlö- sung durch Subventionen fördern O Heizöl kontigentieren (bei Mehrverbrauch wäre ein mehrfaches zu bezahlen) Zum Thema Lärm: O Eindämmen des Lärms durch Festset- zung von Pegelgrenzen in der Gesamtheit Zum Thema Information und Bewusstseinsbildung: O Bewusstseinsbildung und vermehrte In- formation in der Bevölkerung betreiben O die Zeitungen sollten sich hier vermehrt engagieren Generell: O Umweltschutz gesetzesmässig besser verankern und die Ausgaben für einen aktiven Umweltschutz erhöhen O der Einzelne muss zu einem massvollen Konsumverhalten angehalten werden Aussagen zu Ja: Man habe in den vergangenen Jahren doch einiges erreicht Aussagen zu teilweise: Es sei noch viel zu tun und der demokrati- sche Prozess laufe zu langsam. Auch nehme man zuviele Rücksichten: «man will sich nicht weh tun» Aussagen zu Nein: Die bisherigen Aktivitäten seien mehr unter «Feuerwehrübung» zu reihen und reine Sym- ptombekämpfung anstatt Ursachenbekämp- fung. Es würde nur geredet, aber nicht ge- handelt; die Bemühungen liefen auch zuwe- nig koordiniert.