Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1982) (12)

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Umweltschutz/Energie November 1982 Noch eine heile Welt innerhalb der sieben Hügel? Noch eine heile Welt innerhalb unserer sieben Hügel? Die Umwelt, so möchte man anneh- men, ist in unserer Gemeinde Mauren nicht gefährdet. Es sieht innerhalb der sieben grünen Hügel so aus, als wäre hier die Welt noch heil. Doch lassen wir uns nicht täuschen. Der Wandel hin zum Industrie- und Ver- waltungsstaat hat auch unsere Ge- meinde erfasst. Die Einwohnerzahl von Mauren ist seit dem Zweiten Weltkrieg von 1080 auf 2500 ange- stiegen. Das ist ein aussergewöhn- liches Wachstum. Wir hatten in den letzten zwei Jahrzehnten Jahres- wachstumsraten bis 8,6 % zu ver- zeichnen. Zum Vergleich sei ange- führt: Die Weltbevölkerung nimmt jährlich nur ca. 1,8 % zu, die Stadt Zürich um 1,4 % ab. Der Wandel wird auch deutlich, wenn man das frühere Einkommen mit dem heutigen ver- gleicht. Der Pro-Kopf-Erwerb ist in Mauren seit 1946 auf das rund 25fa- che angestiegen. Mehr Menschen, von denen jeder ein- zelne mehr verbraucht, belasten die nicht mitgewachsene Umwelt der Ge- meinde stärker. Diese Folgerung ist einfach. Sie ist uns aber nicht immer bewusst. Eine Mutter einer vierköpfi- gen Familie ist froh, den Abfall jede Woche in zwei bis vier Säcken be- 
quem loszuwerden. Man kann es ihr nicht verargen, wenn sie dabei nicht bedenkt, dass es am Ende vom Jahr durchschnittlich 1300 kg Abfall sein werden, die in Buchs für ihre Familie verbrannt werden und dass damit gif- tige Gase entstehen, die unsere Luft verschlechtern. Es gibt andere Beispiele, mit denen aufgezeigt werden kann, wie gefähr- lich die Umweltbelastung unbewusst und ungewollt in den letzten 35 Jah- ren zugenommen hat. Wir haben in dieser Zeit unser Leben in aller Eile verändert. Für das Überdenken der Umwelt verblieb uns wenig Weile. Selbst umweltbewusste Behörden finden nicht immer Zeit genug, um 
die Umweltfolgen ihrer Beschlüsse in der ganzen Tragweite für die Zukunft abzuschätzen. Wird zum Beispiel eine Strasse für einen flüssigeren Verkehr umgebaut, so ist ein damit verstärkter Verkehr und die daraus folgernde grössere Gefahr für die An- wohner und Strassenbenutzer nicht immer leicht vorauszusehen. Mit einem grösseren Wissen um die Verwundbarkeit einer gesunden Um- welt werden wir zu einem zukunfts- gerechteren Handeln gelangen. Das Vorhaben der Gesellschaft für Um- weltschutz, jeden Einwohner über die Belange des Umweltschutzes in der Gemeinde besser zu informieren, ist deshalb sehr zu begrüssen. Beda Meier Energie sparen - eine Herausforderung unserer Zeit von Rene Ritter Die Tatsache, dass die Liechtensteinischen Kraftwerke den Bedarf an elektrischer Ener- gie jederzeit und in ausreichendem Masse zur Verfügung stellen, ist zur Gewohnheit, ja zur Selbstverständlichkeit geworden. Vom früheren Morgen bis spät in die Nacht beglei- tet uns die Elektrizität. Die Annehmlichkeit des gesicherten Strombezuges kann und darf uns aber nicht über gewisse Schwierigkeiten in der Energiebeschaffung für die Zukunft, verursacht durch den Bevölkerungszuwachs, die Technisierung und das, trotz rezessiven Erscheinungen immer noch vorherrschende Wirtschaftswachstum hinwegtäuschen. Die weltweite Wirtschaftskrise, vor allem aber die damit verbundene massive Ölpreissteige- rung, haben zu einer Verlagerung in der Wär- meenergieerzeugung geführt. Die meisten der alternativen Möglichkeiten sind in irgend- einer Form mit der Elektrizität gekoppelt. Der Strom gewinnt sicher auch in den kommen- den Jahren und Jahrzehnten an Bedeutung. Welche enorme Bedeutung der Elektrizität auch in unserem Lande zukommt, zeigt die nachstehende Bedarfsentwicklung, umgelegt 
auf den Pro-Kopf-Verbrauch der Liechtenstei- ner Bevölkerung. In 60 Jahren hat sich der Stromver- brauch in unserem Lande gemessen am Pro-Kopf-Verbrauch um fast das 200fache erhöht. Verantwortungsbewusst Strom verbrauchen = sparen! Nicht verzichten, aber verantwortungsbe- wusstes Handhaben soll die Devise für uns alle sein. Jeder kann durch sinnvolle Handha- bung, durch verantwortungsbewusstes Han- 
deln sein Schärflein dazu beitragen. Achten Sie darauf, dass vor allem Geräte, die Kälte oder Wärme produzieren, hohe Leistungen aufnehmen, also in kurzer Zeit viel Strom fressen. Vor allem aber bei Geräten, die rund um die Uhr laufen, sollte man beim Kauf auf die Leistungsaufnahme achten. Der vielleicht etwas höhere Anschaffungswert macht sich langfristig bezahlt. Es lohnt sich die wärme- und kälteproduzierenden Haushaltgeräte auch im Betrieb stets im Auge zu behalten. Etwas weniger Strom als Heizgeräte brau- chen Geräte mit Motoren, wie Mixer oder andere Küchengeräte, Bastelgeräte etc. Si- cher am wenigsten Strom benötigen die Glühlampen, aber auch hier kann man durch sinnvolle Nutzung zum Energiesparen bei- tragen. Beginnen wir zu sparen, bevor es zu spät ist, denn elektrische Energie kann nicht erzeugt, sondern nur umgewandelt werden.
	        

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