Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1982) (12)

Aus der Vereinsgeschichte des Ornithologischen Vereins Mauren von Tilbert Meier 
Seite 18 Natur- und Umweltschutz-Organisationen 
November 1982 Wir stellen vor: Zielverwandte Organisationen Zahlreiche private Organisationen sind an den Bestrebungen zur Erhaltung be- ziehungsweise zur Wiederherstellung unserer natürlichen Umwelt massgeblich beteiligt. Bei vielen Vereinen ist der Na- tur- und Umweltschutz nicht alleiniges Hauptanliegen. Über ihre spezifischen Hobbys finden aber gerade auch sie zu den Anliegen des Natur- und Land- schaftsschutzes Kontakt. Ein biologi- scher Gartenbauer muss vieles über die Wechselbeziehungen im Boden wissen, der Imker spürt den Verlust an Vielfalt Der 
Ornithologische Verein Mauren (früher Mitglied des Ornithologischen Vereins Liech- tensteiner Unterland) wurde am 6. 12. 1963 gegründet. Erster Präsident war Walter Schreiber aus Mauren. Heute präsentiert sich der Verein als einziger innerhalb des Ornitho- logischen Landesverbandes in allen Sparten tätiger Verein. Laut den revidierten Statuten vom 7. 10. 1977 «fördert der Verein die Vogelkunde, den Schutz und die Pflege freilebender und ge- fangener Vögel (Vogelschutz und Vogellieb- haberei) sowie die Kaninchen-, Tauben- und Geflügelzucht, desgleichen Schutz und Pfle- ge der von der Gemeinde zur Verfügung ge- stellten Naturschutzgebiete. Er strebt dieses Ziel unter anderem auch durch einen umfas- senden Umweltschutz auf ökologischer Basis im Sinne der Raumplanung an». 
am mangelnden Honigertrag, der Vogel- liebhaber sieht bei der Nistkastenkontrol- le am Vogel als Indikator für den Stand der Umwelt die zunehmende Verar- mung. Die Gemeinde Mauren ist in der glücklichen Lage, zwei Vereine in ihrem Gebiet zu haben, die sich mit Teilgebie- ten des Natur- und Umweltschutzes be- fassen. Aus den vorliegenden Kurzpor- träts wird einiges über ihre Zielsetzungen und Aktivitäten ausgesagt. Über ihre Mit- glieder können sie für den Umwelt- schutzgedanken oft mehr erreichen, als das, was vom «fernen» Vaduz kommt. Red. Als selbständiger Verein ist der OVM Mitglied des LOV (Liechtensteiner Ornithologischer Landesverband), des Bezirksverbandes Wer- denberg, des SKV (Schweizerischer Kanin- chenzüchterverband), des PARUS (Schwei- zerischer Verband für Vogelschutz, Vogel- kunde und Vogelliebhaberei) und des BSRG (Bund Schweizerischer 
Rassegeflügel- züchter). Dass der OVM auch in der Schweiz grosses Vertrauen und Ansehen geniesst, zeigt sich darin, dass er zweimal (1977 und 1980) be- auftragt wurde, die PARUS-Ausstellung durchzuführen. Im Naturschutzjahr 1970 begannen die Mit- glieder des OVM mit der Initiative «Birka». Dieses damals durch wilde Deponien verun- staltete Gebiet innerhalb der Gemarkungen der Gemeinde (Käferzipfel, angrenzende Grundstücke) sollte wieder naturnah gestaltet und gepflegt werden. 
Kinderspielplatz als Naherholungsraum Im Juni 1971 fand zwischen Mitgliedern des Gemeinderates, Besitzern und Vereinsmit- gliedern ein Augenschein statt. Nach langen Verhandlungen der Vereinsmitglieder konn- ten die zwei Grundstücke von den Besitzern Eduard Kleber und Edwin Meier durch die Gemeinde käuflich erworben werden. Gleich anfangs wurden hier zwei Ziele ver- folgt: ■ Erhaltung und Erweiterung der ursprüng- lichen Riedlandschaft und Gestaltung als Naturreservat ■ Schaffung eines Vogelparkes und Kinder- spielplatzes für die Offentlichkeit als Nah- erholungsraum Heute wird der Mensch durch die Lebenswei- se unserer Gesellschaft immer mehr von der Natur entfremdet. Die Haltung und Zucht von Vögeln in Volieren und Wohnungen bringt den Menschen seelischen Ausgleich und mehr Naturverbundenheit. Die Mitglieder schritten rasch zur Tat, im Frühjahr 1972 wurde ein Teich im Reservat ausgehoben und das Areal neu bepflanzt (Kosten des Teiches ca. 5000 Franken mit 50prozentiger Subvention). 1974 wurde von Ferde Senti die erste Voliere gebaut, 1974/75 der neue Teich im Vogelparadies ausgeho- ben und 1979 der Kinderspielplatz nach Plä- nen von Ferde Senti erstellt. Im Vogelpark sollte ein Mehrzweckgebäude (Werkraum, Ausstellungsraum und Vereins- raum) entstehen. Der Reservatteil sollte mit einem Weiher erweitert werden. Für das in Frage kommende Grundstück mit 1025 Klaftern (= 3690 m2) 
mussten vorerst die Erbschafts- und Abtauschverhandlungen abgewartet werden. Erst anschliessend konnten die definitiven Gespräche und Ver- handlungen beginnen. Am 1. Juli 1981 erhielt der Verein die Zusage für die Unterstützung des Projektes mit einem Betrag von 18 000 Franken durch die Brunette-Stiftung für Na- turschutz. Die Regierung hat zudem am 9. April 1981 für die Erweiterung des Natur- schutzgebietes eine Subvention von 25 000 Franken zugesichert. Der Spatenstich erfolgte am 8. Februar 1982. Der Teich erhielt folgende Masse: 3800 m3   Fortsetzung auf Seite 19
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.