Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1982) (11)

Liechtensteiner Umweltbericht Vogelwelt Seite 7 Fortsetzung von Seite 6 jagen Baum- und Rotfussfalke wie auch Schwalben den Insekten nach. Während noch verschiedene Arten im Durchzug beob- achtet werden können, wie z. B. das Braunkehlchen, beginnen andere bereits mit ihrem Brutgeschäft. Sobald die ersten Samen am Rheindamm im Frühsommer reif werden, er- scheinen verschiedene Körnerfresser: Hänf- linge, Distelfinken, Girlitze etc. Auch die er- sten Zugvögel können schon bald beobachtet werden. Im August/September ist der Fluss- uferläufer sehr häufig, der möglicherweise hier sogar Brutvogel ist. Schwalben, haupt- sächlich Rauch- und Mehlschwalben, können im Herbst jederzeit beobachtet werden. In Schlechtwetterperioden treten sie hier mas- senweise auf, da sie über den Dammwiesen und dem Wasser am ehesten noch Insekten fangen können. Im Oktober treffen bereits die ersten Überwinterer, die Stock- und Krick- enten ein, um dort den Winter zu verbringen. 
hen doch beide auf der Roten Liste der in der Schweiz gefährdeten Vogelarten: • Das Schwarzkehlchen, das bereits im März/April zu brüten beginnt, ist auf trockene, warme Magerwiesen angewiesen, wie sie an der Wasserseite des Rheindammes vorkom- men. In den letzten Jahren haben regelmäs- sig 1 bis 2 Paare am Rhein unterhalb Ben- dern—Haag gebrütet. Diese Art, deren Be- stand in der Schweiz auf rund 200 Paare geschätzt wird, ist hauptsächlich ein Charak- tervogel südlicher Gebiete. Dementspre- chend sind rund 85 Prozent des Bestandes auf die Kantone Tessin, Wallis und Genf be- schränkt, während das Auftreten bei uns ein isoliertes Brutvorkommen darstellt. • Der Flussregenpfeifer brütet heute nur mehr an wenigen Stellen der Schweiz (Brut- bestand ca. 20 bis 25 Paare). Er benötigt vegetationsfreie Kiesflächen in Wassernähe, wie sie ursprünglich in den grösseren Fluss- läufen zahlreich vorhanden waren. Dieser Brutraum wurde jedoch durch Flusskorrektu- ren weitgehend zerstört. Die verbleibenden 
Brutstandorte sind durch Erholungsbetrieb und im Rhein vor allem auch durch Hochwas- ser gefährdet. Trotzdem haben sich auf dem Rheinabschnitt Balzers/Trübbach—Ruggell/ Sennwald ca. 4 bis 5 Paare eingestellt. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die verschiedenen Lebensräume, von den Trockenwiesen bis zu den Was- serflächen, einer grossen Anzahl ver- schiedenster Vogelarten Brut- und Nah- rungsraum gewähren, die durch Aufstau- ungen grösstenteils verloren gehen müssten. Unten: Der Flusspfeifer steht auf der Roten Liste der gefährdeten und seltenen Vogelarten der Schweiz. Ein Viertel seines Bestandes kornrnt irn gemeinsamen Rheinabschnitt Schweiz-Liechten- stein vor.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.