Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1978) (1)

Traktanden 1977 FL-Deponiekonzept. Liechtensteins Jugend forscht — Schweizer Jugend forscht. Naturwacht. Aktion «Jute statt Plastic•. Roya-Seilbahn. Ruggeller Riet. Naturschutzgesetz. WWF-Regionalgruppe. Rechenschaftsbericht. Wär- mepumpen. Rheinschwellen. Gewässerschutz. Umweltschutz im Haushalt. Salzstreuung. Umweltfragen. Rad- wanderung Oeko-Rhein. Tagung nationale Agenturen des Europarates. Kampagne 1979-80. Europarat-Periodica. Bodenkäufe. ARA-Bendern. Mitgliederwerbung. Fischtreppe. Umweltarchiv. Grundwasser. Wasserbau. Lurchen- massaker. Sanierung Gampriner Seelein. Vegetationskarte Schwabbrünnen-Aescher. Weihergestaltung Schwab- brünnen. Hanglagenprämien. Energiesparen. Salzresistente Pflanzen. Grenzüberschreitende Naturschutzfragen. Umweltschutzkommission Rhelntal-Werdenberg. Destillationsanlage Sennwald. Rheinkraftwerke. Pro natura hel- vetica. Europäische Föderation Natur- und Nationalparke. Naturhistorisches Museum. Pestizide. Abfallverbren- nung. Autowracks. Aus der Arbeit des Vorstandes 1977 
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Umwelt-Bericht Juni 1978 Neukonstituierung der Naturwacht Mit der Regierungsverordnung vom 24. Mai 1977 wird die Schaffung einer Naturwacht rechtlich verankert. Die Naturwacht übt ihre Tätigkeit als öf- fentliche Wache aus. Ihre Haupttätig- keit besteht in der Ueberwach-ung  der gesetzlichen Bestimmungen über den Natur- und Umweltschutz, dies im Be- reiche des liechtensteinischen Rhein- tales. Die FL-Naturwacht nahm unter der Lei- tung von Remi Biedermann, Ruggell, mit 19 Mitgliedern ihre Tätigkeit am 29. Juni 1977 auf. Unterhalt von Schutzgebieten Liechtenstein besitzt 1977 sechs recht- lich ausgewiesene Naturschutzgebiete mit einem Ausmass von ca. 60 ha, was 0,38 Prozent der Landesfläche ent- spricht. Alle diese Schutzgebiete sind Feuchtgebiete, d. h. Tümpel, Weiher oder Riedlandschaften. Trockenrasen wurden beispielsweise noch keine aus- gewiesen, obwohl sie mindestens so be- droht wie die Feuchtgebiete sind. Beiden Lebensräumen ist gemeinsam, dass sie einer Pflege bedürfen, die sie vor der Bewaldung schützt, wobei die landwirtschaftliche Nutzung nicht in einer intensiven Form (Düngung, Ent- wässerung) betrieben werden darf. Das bis Ende 1977 im Manuskript vorlie- gende Inventar der geschützten und schützenswerten Naturgebiete Liechten- steins weist aus, dass in den Natur- schutzgebieten der eigentliche Schutz- zweck durch mangelnden Unterhalt in Frage gestellt ist. Durch das Absenken des Grundwasserspiegels ist beispiels- weise die Wasserfläche des Gampriner Seeleins wesentlich geschwunden, im Naturschutzgebiet Aeulehäg in Balzers trocknet der künstlich vertiefte Quell- aufstoss periodisch aus. Im Naturschutz- gebiet Schwabbrünnen-Aescher findet der Schnitt der Streue nicht mehr regel- mässig statt. Eine gedüngte hangwärts liegende Parzelle beeinflusst den Nähr- stoffhaushalt im Schutzgebiet, die schweren Traktoren führen beim Schnitt der Streue zu Bodenverdich- tungen. Der Verlandungsprozess führt in den Feuchtgebieten allgemein zum Schwund der einst vorhandenen Wasserflächen. Ohne diese Wasserflä- chen können verschiedene auf diese Lebensräume angewiesenen Tier- und Pflanzenarten nicht auskommen. 
Salz und Umwelt Die LGU hat rechtzeitig auf den Winter 1977/78 die Problematik der Verwen- dung von Tausalzen auf Strassen unter- sucht und entsprechende Empfehlungen abgefasst. Es erweist sich, dass bis heute noch kein Mittel vorliegt, welches die gewünschten Kriterien: rasche und höchste Wirksamkeit, lange Wirkungs- dauer, 
günstige Beschaffungskosten, leichte Verwendungsmöglichkeit, ge- ringstmögliche negative Einwirkungen auf Fahrzeuge, Strassenbelag und Um- welt optimal erfüllt. Die Salzmengen, die allein auf liech- tensteinischen Landesstrassen Verwen- dung finden, bewegen sich jährlich an die 500 Tonnen — eine sicher be- achtliche Menge. Sichtbar bedroht ist vor allem die Strassenrand-Vegetation. Die LGU hat neun Empfehlungen zur Verminderung des Streusalzgebrauches im Interesse der Umwelt formuliert. Sie sind bei der Geschäftsstelle erhältlich. Nationale Verbindungsstelle Naturschutzinformations- zentrale des Europarates Der Europarat wurde 1949 in Strasbourg (Frankreich) gegründet. Ihm gehören zur Zeit 20 Mitgliedstaaten an. Er setzt sich für die europäische Einheit und den europäischen Gedankenaustausch ein. Zu 
seinen Schwerpunkttätigkeiten gehören u. a. die Menschenrechte, die Bekämpfung der Kriminalität, die Har- monisierung der Gesetze, aber vor allem auch die Bereiche des umfassenden Umweltschutzes. Zur Verbreitung des Umweltschutz-Ge- dankens bedient sich der Europarat eines eigens für diesen Zweck geschaf- 
fenen Naturschutz-Informationszen- trums. Dieses Zentrum gibt monatlich ein Bulletin und vierteljährlich eine reich bebilderte Schrift heraus. Zur Oef- fentlichkeitsarbeit gehört auch die Durchführung regelmässiger Umwelt- kampagnen mit ausgewählten Themen. Die letzte Kampagne 1976/77 war den bedrohten Feuchtgebieten Europas ge- widmet. Ueber ein Netz von nationalen Agenturen soll dieses Gedankengut über ganz Europa verbreitet werden. Seit 1973 betreut die LGU diese Korre- spondentenstelle für Liechtenstein und leistet so ihren europäischen Natur- schutz-Beitrag. Dieser besteht im we- sentlichen: — Beteiligung an den internationalen Kampagnen mit eigenem nationalen Programm — Naturschutz-Dokumentation: Aus der liecht. Naturschutzliteratur wer- den jeweils nach Erscheinen 50 Ex. dem Europarat überreicht, der sei- nerseits als Verteilerstelle dieses Schrifttums an alle nationalen Agen- turen fungiert. So besitzen alle natio- nalen Agenturen eine reiche Um- weltdokumentation. — Abonnement-Service für Europarat- Periodicas: Die LGU verteilt kosten- los an interessierte Kreise, die vom Europarat erhältlichen Schriften. — Div. liechtensteinische Dienstlei- stungen für das Zentrum: so 1977: aus Anlass des zehnjährigen Bestehens des Zentrums verfasste der LGU-Geschäftsführer einen Leit- artikel «Bilanz Europäische Kampa- gne für Feuchtgebiete» in «Naturo- pa» Nr. 27/1977. Im Rahmen des Europäischen Oeko- logie-Kurses 
«Wald und Land- schaftsschutz» in Zürich (3.-7. Ok- tober 1977) hielt der Geschäftsführer das Referat: Die ökologische Bedeu- tung der Flurgehölze. Vom 5. bis 9. September 1978 werden sich die nationalen Agenturen des Natur- schutzinformationszentrums des Europa- rates in der Schweiz und in Liechtenstein aufhalten. 
Am 7. und 8. September ist ein Besuch in Liechtenstein eingeplant. 
Es steht eine Fachexkursion über Land- schaftspflege-Konzepte des Landes im Programm.
	        

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