Volltext: Liechtensteiner Umweltbericht (1978) (1)

Seite 2 
Umwelt-Bericht 
Juni 
1978 Boden erhalten für unsere Landwirtschaft! Die technologische und wirtschaftliche Entwicklung und die Bevölkerungszu- nahme haben uns in den letzten Jahren Probleme geschaffen, die gelöst werden müssen. 
Die Bodenfläche unseres Landes ist somit eng begrenzt. Auf dem kleinen Raum, der noch durch unproduktives 
Areal eingeengt ist, hat die Bevöl- kerung eine starke Zunahme, z. B. seit 1950 eine Verdoppelung, erfahren, wo- bei die dadurch bedingte Bautätigkeit sich vorwiegend auf den Talraum be- schränkt. Dort sind zugleich die für die Landwirtschaft geeignetsten Böden. Heute sind gegen 40 Prozent unserer Tallagen baulich eingezont. Jährlich werden an die 40 Hektar Land verbaut, von der freien Natur abgetrennt. Dadurch wird eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung im locker überbauten Raum erschwert. Können wir uns das leisten? Wäre es nicht im Interesse unserer Landwirtschaft allerhöchste Zeit, ihr eine geschlossene, landesweite Min- destfläche dauernd zu sichern? Eine der Säulen jeder Landwirtschaftspolitik in allen europäischen Ländern gilt der Vorsorge in gestörten Zeiten. Eine Vor- sorge bedingt aber den Schutz des land- wirtschaftlich bestgeeigneten Raumes und 
damit die Ausscheidung von Land- wirtschaftszonen. Die Ordnung unseres beschränkten Raumes und der Wille zur dauernden Erhaltung unseres Kultur- landes müsste dringender denn je er- folgen, resp. dokumentiert werden. Das schweizerische Parlament hat bei- spielsweise 1972 auf Antrag des Bundes- rates einem «Bundesbeschluss über dringliche Massnahmen auf dem Gebiet derc Raumplanung» zugestimmt. Vor- arlberg hat ähnliches mit dem «Grünzo- nenplan» im Rheintal und im Walgau realisiert. Wäre es nicht auch in Liech- tenstein an der Zeit, die «Notbremse» zum Schutze unserer eigenen Versor- gung mit Nahrungsmitteln oder für Not- zeiten zuziehen?
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.