händig ausgrub und ins Tal rollte. Er wurde gerichtlich gebüßt. Und als einmal
die Genossenschaft wegen unerlaubten Abhauens von 8 Tännchen (40 waren an-
geblich erlaubt gewesen und eine behördliche Abzählung ergab 48) mit 2 Kronen
gebüßt wurde, da berief derselbe Alpvogt prompt an das Appellationsgericht in
[nnsbruck, das ihm aber nicht recht gab. Ich kann mir aber vorstellen, daß es
ihm eine Genugtuung gewesen sein mag als rechtem Stofelgenossen, wenn die
Juristen mit seiner Sache Arbeit und Kopfzerbrechen hatten, und daß er sich von
seinen Mitstofelgenossen nicht nachsagen lassen mußte, er zahle seine Strafe ohne
weitere Umstände.
Es hat sich vieles geändert in der Alpwirtschaft: Straßen führen zu den Alpen,
mit Motorfahrzeugen wird die Milch zu Tal befördert, der Sennereibetrieb in
Malbun existiert nicht mehr. Melkmaschinen sind in Tätigkeit.
Was aber bleibt, das ist das vertraute Bild des weidenden Viehs, das herrliche
Bild der Alpennatur mit Felsen, Wald und grünen Matten, mit Wild und Alpen-
blumen! Wie können wir stolz sein auf unsere Alpen, die herrlichen Hänge von
Malbun, die Einsamkeit des Valorsch, die großartige Terrasse von Gaflei, hoch
äber dem Rheintal!
an