Rudolf Schädler: Volkstänze und Chor
Eine ganz andere Note, jene unverfälsch-
‚er Natur und frischer Almluft, wehte nun
durch den Saal. Aus dem Festspiel
«Liechtenstein», für die 250-Jahrfeier 1956
gedacht, ertönten nun der «Tanz der
Alpler» und der «Volkstanz für Bläser».
Urwüchsige, wenngleich satztechnisch
geschliffene Volksfestmusik. Das Bläser-
ensemble der Liechtensteinischen Musik-
schule, gut disponiert und wohl vorberei-
tet durch ihren Leiter Josef Frommelt,
spielte die rhythmisch akzentuierten
Stücke mit allerlei Figurenwerk exakt,
sauber, intonationsrein.
Der Schülerchor Schellenberg war mit
Feuereifer dabei, das im Tonsatz recht
zgemässigter Moderne geschriebene «Tanz-
lied» möglichst trefflich darzubieten, was
auch gelang und umso mehr Freude
bereitete, als der Text in ein Loblied auf
die Heimat Liechtenstein mündete. Die
Bläser gestalteten den tänzerisch
beschwingten auch imitatorisch durch-
wirkten Satz lupenrein.
Dieselbe Handschrift trug das hymnisch
aufblühende A-cappella-Chorwerk «Land
Liechtenstein» für vierstimmigen
gemischten Chor, vom Erwachsenenchor
der Musikschule mit aller Hingabe
gesungen, von Istvan Lork zu gepflegtem
Klangganzen geformt.
zuletzt, weil man beim Eschner Chor
arfahrungsgemäss mit niveauvollem
Gesang rechnen darf, was sich im Verlauf
des Konzertabends wiederholt bestätigte
Mit Lehrer Georg Meier, dem früheren
Bundeschormeister, der sowohl für die
Gesamtleitung verantwortlich zeichnete
als auch für die gute Zusammenarbeit
zwischen ihm und dem 66köpfigen Chor
Gewähr bot, wurden Leistungen präsen-
tiert, für die allen Mitwirkenden volle
Anerkennung gebührt...
Einleitend sang der Chor aus zwei Wer-
ken des heimischen Musikschaffenden
Rudolf Schädler, so das «Hohe Alpen»,
3ine sehr eigenwillige Komposition, und
las «Winterlied» aus dem Jahresreigen-
Zyklus. Die Sopranistin Edeltraut Dünser
antzückte durch ihre wechselnde Stimme
von Innerlichkeit und kraftvoller Drama-
ik. Bei den drei Soloeinlagen aus dem
Repertoire Rudolf Schädlers, nämlich
«Werdende Mutter», «Wilde Rosen» und
das «Kuckuckslied», glänzte sie mit
Bravour und Charme.
Liechtensteiner Vaterland, 29. Dezember 1983
Der während des ganzen Konzertes mit
reger Anteilnahme gegenwärtige Rudolf
Schädler, im Frühjahr anlässlich seines
Achtzigers würdig geehrt, wurde von
Kabinettsdirektor Robert Allgäuer auf die
Bühne geleitet und durfte den anhalten-
den Beifall des vollen Hauses für dieses
und wohl auch sein gesamtes komposito-
risches Schaffen entgegennehmen.
Liechtensteiner Volksblatt, 4. Juli 1983
Passivkonzert des Gesangsverein-Kirchen-
chor Eschen
Mit einem reichhaltigen Programm, das
die Möglichkeiten musikalischen
Schaffens voll ausschöpfte und die Viel-
seitigkeit des Chores erneut bewies,
gestaltete der Gesangverein-Kirchenchor
Eschen am Abend des Stephanstages sein
bereits traditionelles Passivkonzert. Es
bildete wohl einen der Höhepunkte im
abgelaufenen Vereinsjahr. Eine hohe
Besucherzahl erwies den Sängerinnen und
Sängern ihre Referenz, gewiss nicht