alle lagen im Schnee. Das Pferd blieb
zum Glück stehen, aber wir hatten zu
iritt grosse Mühe, den Schlitten wieder
aufzustellen. So fuhr Mutter oft mit uns.
um Vater abzuholen.
Er selbst als guter Fussgänger machte die
Krankenbesuche auf Schusters Rappen.
Am Morgen vor dem Frühstück hackte er
aine Stunde lang Holz oder machte eine
grosse Wanderung oft bis Gaflei, um bis
zu Beginn der Praxis wieder zurück zu
sein. Er war ein vielseitig beschäftigter
Arzt und sehr gesucht auch als Geburts-
helfer. Er musste wochenlang vorher das
Versprechen abgeben. zur Stelle zu sein.
Einmal, am Tag einer schweren Magen-
blutung, holte man ihn mit einem
Leiterwagen zu einer Geburt nach
Friesen. Obwohl bettlägerig und noch
schwach, fuhr er mit auf dem Lei-
‘erwagen, weil er es versprochen hatte.
Viele, viele Nächte musste er als Arzt
opfern. Nach Triesenberg holte man ihn
oft mitten in der Nacht. Sie kamen immeı
zu zweien und konnten es nicht begrei-
fen, dass er sie vorausschickte und sich
getraute allein hinauf zu gehen wegen der
Tobelhocker. Im übrigen nahm er von
armen Leuten kein Geld an.
Er war auch ein guter Schlittschuhläufer.
Dr. med. Rudolf Schädler
(1845—1930)