Der Ade
sen gleich. Hörner würden die Spitzen wohl nach oben gerichtet haben:
überdies ist an den Figuren eine Meine Aushöhlung und eine Art Ansatz
am weiteren Ende sichtbar. Die Sensen - gleicherweise im Wappen der
Dienstmannen von Montfort wie derer von Trisun - können darauf hin-
weisen, dass es sich hier bereits um ein « Verbauertes» ehemaliges Ritter-
geschlecht oder eben einen in den Stand der bäuerlichen Dienstmannen
zurückgekehrten Zweig der Montforter handelt. Oder sind es doch
«Bockshörner» und nicht «Sensen»? Beides ist möglich.
Neben dem eben erwähnten Ludwig von Montfort ist noch ein
zweiter dieses Namens im Necrologium (Totenbuch) der Domkirche
von Chur verzeichnet. Wahrscheinlich war es der jüngere Ludwig von
Montfort, der am 31. Mai 1342 zu Rankweil mitwirkte, als Johannes,
der Marschall von Montfort und dessen Gemahlin Anna dem Domkapi-
al zu Chur 2 Pfund Pfennig Zins aus ihrem Weingarten zu Montfort an
der Halde gelegen um 26 Pfd. Pfg. Kapital verkauften. Die genannte
Anna hatte den Ludwig von Montfort dazu gebeten, als ihren Beistand
ınd mit dessen Willen den Verkauf vor offenem Landgericht zu bestäti-
gen. Als Besitzer dieses Weingartens, also als Sohn des Johann Marschall
von Montfort und der Anna wird im Jahre 1369 Jos (Jodok) Marschall
von Montfort erwähnt. Dieser Jodokus war am 1. Oktober 1381 zuge-
zen, als die Grafen Johann und Heinrich von Sargans dem Ritter Ulrich
von Ems aus dem Umgelde der Stadt Feldkirch 45 Pfd. Pfg. jährlichen
Zins verkauften. An der Urkunde hängt das Wappensiegel mit den drei
Sensen.
iine Reihe von Churer Domherren sind aus diesem Ministerial-
zeschlecht von Montfort und ihrer Nebenlinie zu Triesen hervorgegan:
gen, so die Kanonici Albero und Konrad von Montfort, die von 1270-
1276 auftreten. Albero war bischöflicher Official. Gleichzeitig war ein
älterer Albero von Montfort Domkustos. Conrad von Montfort war im
jahre 1283 Domdekan. Schon 1259 ist ein Gerard von Montfort
erwähnt. Ein Bruder des erstgenannten Ludwig von Montfort war der
jüngere Albero, der 1211 als Domdekan starb. Die Zusammengehörig
keit der beiden Linien zu Montfort und Triesen mag die Ursache gewe-
sen sein, weshalb noch 1380 ein Philipp von Montfort für einen Kanoni-
kus Ulrich von Triesen einen Jahrtag zu Chur gestiftet hat. Manche der
«von Montfort» finden wir auch unter den Conventherren der Klöster.
Die Edlen von Trisun sassen auf der kleinen Burg, die sich da
erhob, wo jetzt die Kapelle St. Mamerten steht. Bilgeri bemerkt zu
Urkunde Bregenz 1260 März im LUB (1/3, S. 27): «Ein guter Teil der
werdenbergischen Dienstmannen auch Liechtensteins war eines Stammes
mit montfortischen und besass noch lange nach der Teilung Lehen vom Ge-
samthause; damit verkörpert dies die ursprüngliche Einheit des Montforter-
landes in besonderem Masse.» a
Alle drei Montforter Hauptlinien hatten Gerechtsame ın Triesen:
die Feldkircher hatten Anteil am Zehnten, die Werdenberger das Patro-
natsrecht über die Pfarrpfründe («Kirchensatz») und die Sarganser
Leute und Güter, welche dann bei Gründung der Vaduzer Linie (1342)
dieser zufielen. Mit dem Kirchensatz scheint die Burg in Verbindung
gestanden zu haben. .
1248 befiehlt Papst Inocentius IV. dem Abte von St. Urban die
Chorherrenpfründe des Ulrich von Triesen am Grossmünsterstift zu
Zürich dem Kyburgischen Rat Heinrich von Klingenberg zu übertra-
ven.