Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Allgemeines 
zugetragene Unglücksfälle, dann weiters über alle wichtigeren Verände- 
ungen, die sich seit 1820 in Triesen ergeben hatten etc. Der Wert von 
Selis Chronik liegt im Festhalten der rein örtlichen Begebenheiten und 
virtschaftlichen Nachrichten (z.B. gewerbliche) aus dem 19. Tahrhun- 
ert. 
Von Josef Seli, Alt-Gemeinderat in Triesen, sagt Dr. Albert 
Schaedler im JBL 1916-92, dass er ein Mann gewesen sei, «der mit aner- 
kennenswertem Fleisse über besondere Ereignisse und Begebenheiten in der 
Gemeinde eine handschriftliche Sammlung angelegt hat». 
Peter Kaiser 1793-1864 
Peter Kaiser ist am 1. Oktober 1793 zu Mauren geboren, studierte 
ım Gymnasium in Feldkirch und an den Hochschulen zu Wien und 
Freiburg. Später übernahm er eine Lehrstelle an der Anstalt Fellenberg 
ın Hofwyl (Bern), wurde 1827 Professor an der Kantonalschule in Aarau 
91s 1831 und kam 1836 an die Kantonsschule in Disentis und später als 
Vizedirektor derselben bis zu seinem Tode 1864 in Chur. 
Neben seiner beruflichen Tätigkeit beschäftigte sich Peter Kaiser 
vornehmlich mit der Erforschung der Geschichte Graubündens und 
_iechtensteins. Sein geschichtliches Hauptwerk war die Geschichte des 
Zürstentums Liechtenstein 1847, die zu schreiben er im Vorwort zur 
arsten Auflage begründet: «Die nachfolgenden Blätter verdanken ihre 
Entstehung dem Wunsche, welchen seine Landsleute dem Verfasser oft ge- 
ussert: Sıe möchten wissen, woher sie stammen, wie es ihren Vorfahren 
2rgangen und wie sie in den Stand gekommen, in‘ dem sie sich dermal 
befänden.» 
Peter Kaiser begnügte sich in seinem Werke mit einer allgemeinen 
Quellenangabe,was ihm Kritik eintrug. Auch die 2. Auflage dieses Wer- 
kes durch J.B. Büchel (1923) begnügte sich damit. Dieser bestätigte 
Deter Kaiser: «Wo er aus Urkunden und Dokumenten schöpfen konnte, ist 
er durchaus zuverlässig.» Ebenso sagt Dr. Albert Schaedler von ihm im 
BL Band 19: «Wohl haben wir in der Geschichte Kaisers eine ausführliche 
und zumeist auch zuverlässige Kunde über die ältere Vergangenheit unseres 
Landes...» Und Dr. von Klenze schreibt 1879 in seinem Buche: «Die 
Alpwirtschaft im Fürstentum Liechtenstein» zu Peter Kaisers Werk: «Ka:- 
sers Werk wäre weitaus das wertvollste, welches wir über Churrätien besit- 
zen, wenn es Quellenangaben besässe. Ich darf nicht unterlassen, zu beto- 
nen, dass ich durch die von mir gemachten Studien die Glaubwürdigkeit 
des Kaiserschen Buches bestätigt gefunden habe.» 
Die Geschichte des Fürstentums Liechtenstein (1847) von Peter 
Kaiser ist bahnbrechend für die geschichtlichen Arbeiten für unser Land 
zeworden. Auf dieselbe greifen die Schreiber liechtensteinischer 
Geschichte immer und immer wieder zurück. Vielfach die gleichen 
Erkenntnisse finden sich deshalb auch in der Geschichte der Pfarrei Trie- 
zen (1902) vor; denn J. B. Büchel als deren Verfasser ist der Herausgeber 
der zweiten Auflage von Kaisers Geschichte. 
Deshalb ist ein Hinweis im Vorworte auf diesen bedeutendsten 
ersten Erforscher unserer Landes- und damit auch der Gemeindege- 
schichte gerechtfertigt. In der folgenden Arbeit ist die Zweitausgabe 
Kaisers Werk mit «KB» (Kaiser-Büchel) bezeichnet: 
Peter Kaiser diente dem Lande auch als Politiker, indem er dessen 
Ratgeber war (trat in Volksversammlungen ın Liechtenstein auf, war
	        

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