Verkehr
zugedeckt hat, teilweise an drei Orten in der Nähe der heutigen Pfarrkirche
ontdeckt. Aber man darf ebenso auch als sicher annehmen, dass die heutige
Talebene bei Triesen zur Römerzeit mehr als 2 Meter tiefer lag und durch
den Rhein allmählich aufgefüllt wurde.»
Auf der gegenüberliegenden Rheinseite bestand unter dem
Schollberg keine Römerstrasse, auch später dauerte es lange, bis der
Felsriegel Schollberg mit einer Kunststrasse umfahren wurde. Denn
1och im Mittelalter musste dieser mit Leitern überschritten werden.
Vielmehr ist anzunehmen, dass - nachdem das Sarganserland in der
Römerzeit besiedelt war, dort sich eine Ziegelei befand. von der nachge-
wiesenermassen Ziegel selbst bei den römischen Villenbauten in Liech-
tenstein verwendet wurden - von Sargans aus der Verkehr bei Trübbach
mit Fähre über den Rhein und im Winter bei tiefem Wasserstand über
sine provisorische Brücke (die bereits im 15. Jahrhundert genannt wird)
auf unsere Talseite führte. Die Römer besassen einen gut ausgebauten
Postverkehr zu den Provinzen. Längs der Römerstrasse standen die
Dferdewechselstationen und mit ihnen verbunden Herbergen. So muss-
ten wohl die besten Siedlungsplätze dazu dienen, den Römern den Ver-
xehr zu sichern. Im Laufe dieses Jahrhunderts hat die Römerforschung
.n unserem Lande mit der Freilegung der Strasse und Villa im Schaan-
wald, den Bauten in Nendeln, dem Strassenstück in der Specki in Schaan
and dem grossen Kastell bei St. Peter, den - wenn auch noch spärlichen —
Funden in Triesen und den beachtlichen Funden in Balzers und im
Bereiche des Burghügels Gutenberg manches gerade in bezug auf den
Verlauf der Römerstrasse aufzeigen können.
{n der Zeit der Völkerwanderung (4. bis 6. Jahrhundert) ging vie-
les, was die Römer brachten, wieder unter. Die nachströmenden Ale-
mannen wohnten nicht in den hinterlassenen Ruinen der Römer, ihre
Landsiedlung war eine andere. Strassen und Bauten der grossen und lan-
gen Kulturepoche der Römer gingen unter, Dem Mittelalter war es vor-
behalten, das Nord-Süd-Strassennetz im Rheintale wieder aufzubauen,
anstelle der einstigen Römerstrasse die Reichsstrasse zu setzen. In die
Zeit der staufischen Kaiser (1138-1254) fällt wesentlich die neue
Zrschliessung der Alpenübergänge. Diese Herrscher besassen ein Reich,
das ganz Italien bis Sizilien hinab umfasste. Sie waren deshalb am Aus-
bau der Verkehrswege, besonders dem Rhein entlang und der Pässe über
die Alpen interessiert, dies nicht nur aus militärischen Gründen, son-
dern ebenso aus wirtschaftlichen. In diese Zeit fällt das Aufkommen des
Handels, der Zölle und ergiebiger staatlicher Regale, Es galt daher, gute
Strassen zu bauen und den Verkehr auf diesen zu sichern (Burgenbau,
Geleitschutz). .
Der Nord-Süd-Verkehr war bis zum Aufkommen der Eisenbahn
ım die Mitte des 19. Jahrhunderts auf Strasse und Flussläufe angewie-
sen. Der Hauptverkehr von Süden nach Norden und umgekehrt führte
über Vorarlberg, das Gebiet des heutigen Fürstentums Liechtenstein
und Graubünden. nn
Die Wege führten in der gleichen Richtung, wıe sıe mehr als tau-
send Jahre vorher die Römer angelegt hatten. Sie waren inzwischen ver-
fallen. Es galt daher, sie neu aufzubauen, teils - und das ist wohl am aller-
meisten geschehen - alte Strassen benützend, teils eben als Neuanlagen.
Diese Strasse — die Reichsstrasse - führte durch unser Land und
damit auch durch Triesen. Teilweise folgte sie der alten Römerstrasse, an
anderen Orten wurde sie mehr in die Talebene verlegt. So z.B. deutlich
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