Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Verkehr 
16. Verkehr 
Die Strassen 
Daten über das Werden unserer Strassen kennen wir in den 
wenigsten Fällen. Aus der Römerzeit (ab 15. v.Chr.) wissen wir von 
einem gut ausgebauten Strassennetz, das über die ins Rheintal einmün- 
denden Alpenpässe durch unser Land und weiter über den Bodensee 
hinausführte. Diese Römerstrasse berührte über die Luziensteig kom- 
mend Balzers und die am Berghang darunter liegenden Dörfer. In Bal- 
zers, Schaan und Schaanwald entdeckte man Reste dieser Römerstrasse, 
Über diese Strassen zog durch Jahrhunderte römisches Kriegsvolk. 
Dem Kriegsvolk folgten Händler und Landbesiedler. Wo diese Römer- 
strasse in Iriesen durchzog, konnte bis heute nicht eindeutig festgelegt 
werden. Zuviel haben in Triesen und Umgebung die Rüfen bis ins letzte 
Jahrhundert ungehindert Schutt und Geröll vom Gebirge herab- und 
dem tiefer liegenden Rheine zugetragen, Rinnsale in das Gelände geris- 
sen und die Strassen überschwemmt oder fortgerissen. Sicherlich, eine 
sorgfältige Forschung müsste wahrscheinlich auch in Triesen Reste der 
ılten Römerstrasse zu Tage fördern, wenn auch kaum oben im Ober- 
dorf, wie man bislang annahm. Denn die Römer bauten ihre Strassen 
möglichst gerade, sie wichen weder Wald noch Sumpf noch Schlucht 
aus, sonst wären sie nicht von Schaan durchs Riet nach Nendeln gefah- 
ren oder hätten ob Thusis bereits die Via Mala benützt. Sie wussten, wie 
man auch im schlechten Gelände eine feste Strasse bauen konnte. 
Die Römerstrasse konnte in Triesen weder der Lawenarüfe noch 
der gefürchteten Feldrüfe (Schindelholzbach), der Badtobelrüfe oder 
den alten Rüfegängen im Dorfe ausweichen. Eher müssen wir die 
Römerstrasse doch am Fusse des Abhanges im Dorfe im Gebiete der 
Marienkapelle suchen als wie weiter oben. Oben hätte sie über Mat- 
schiels geführt werden müssen, ein Gebiet (Runkels, Matschiels, Glette 
etc.), das bis in die neuere Zeit durch Sumpf und Gestrüpp unwegsam 
war. Dem Sumpf konnte in Triesen vom Feld (Padrella) herkommend 
durch Gapont der Halde-entlang über den Meierhof am besten ausgewi- 
chen werden. Hier muss die Römerstrasse gesucht werden, allenfalls 
noch tiefer im Tale draussen. Denn wir wissen, dass sich der Rhein sei- 
nen heutigen Lauf gefahrdrohend gegen Triesen erst im ausgehenden 
Mittelalter (14.-15. Jahrhundert) bahnte und den Triesnern ein grosses 
Gebiet des Dorfes wegnahm (Rest: sog. Triesner Heuwiesen über dem 
ein). 
Im JBL 1973 schreibt Felix Marxer zur Frage, wo ging in Triesen 
die Römerstrasse durch? 
«Nach der Skizze von Egon Rheinberger im JBL 11 wäre eine Fun- 
damentmauer des römischen Gebäudes der Mühle (HNo. 152 vis ä vis 
Kirche) über die Strasse bis zum Kirchplatz gegangen. Daher kann zur 
römischen Zeit, oder wenigstens zur Dei, als das römische Gebäude 
bestand, dort keine Strasse geführt haben.» 
Auch Fridolin Tschugmell schreibt in «Die Häuser an der neuen 
Landstrasse in Triesen» (1970): «Die eigentliche Römerstrasse ist im Gebiet 
von Triesen nicht mehr feststellbar. Es sind bisher noch keine beweisbaren 
Spuren entdeckt worden. Man kann aber vermuten, dass sie irgendwie der 
ehemaligen alten Landstrasse entlang geführt hat, möglicherweise noch 
höher oben, wurde doch die alte Römerstation Trisuna, die ein Bergrutsch 
7)
	        

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