Alpen und Heuberg
Die Gemeinde verpachtet nun Lawena vorerst an Schweizer und
seit 1972 bis 1982 an den Triesner Theodor Banzer-Nigg, der neben
wenigem Vieh aus Triesen die Alpe mit Schweizer Galtvieh besetzte.
Seit dieser Zeit sind Kuhalpung und Sennereibetrieb eingestellt. Seit
1982 führt die Gemeinde die Alpe in eigener Regie. Das Gemeindeinfor-
mationsblatt berichtet dazu im Dezember 1982:
«Landes- und Gemeindekommission haben sich dafür ausgespro
chen, die Alpe Lawena in eigener Regie weiterzuführen, so wie dies im ver-
gangenen Sommer erfolgte. Zudem zeigte die Abrechnung über die Söm-
merung 82 ein äusserst positives Ergebnis, so dass auch in dieser Hinsicht
eine völlig neue Sıtnation entstanden ist. Die Landes- und Gemeindekom-
mission vertreten die Ansicht, dass der Alpe Lawena unter der Leitung und
Aufsicht der Gemeinde eine owsemalich bessere Bewirtschaftung zuteil
wird, als wenn ein Pächter diese Alpe übernimmt. Insbesondere kann bei
eigener Übernahme darauf hingewirkt werden, dass nicht die Führung der
Verpflegungs- und Beherbergungsstätte Priorität erhält, sondern die
Bewirtschaftung und Nutzung des gesamten Gebietes der Alpe Lawena als
wichtigste Aufgabe betrachtet wird, Weiters ist die unbedingt notwendige
Zusammenarbeit des Alppersonals mit den Vertretern der Berglandsanie-
rung und der Gemeinde, insbesondere während der Zeit der Ausführung
von Sanierungsmassnahmen, gewährleistet,
Diese Überlegungen und die neue Situation haben den Gemeinderat
dazu bewogen, die bereits im vergangenen Sommer erprobte Bewirtschaf-
tung in eigener Regie weiterzuführen.»
Die Bestossung der Alpe Lawena zeigt:
Kühe: Galtvieh: . Schafe:
1868 14 121 (190 aus Triesen)
1905 12 219 (250 aus Triesen)
1957 17 216
1984 - 172 (200 aus Triesen)
Die Zahl für Galtvieh variiert, je nachdem mehr trächtige Rinder
(3 Füsse), leere Rinder (2 Füsse) oder Kälber (1 Fuss) anfgetrichen
waren. 1938 baute man Stallung für 200 Rinder (Rasslastall für 80 und
Stall auf dem Säss für 120 Stück). Die Schafweide ist zusätzlich für 1000
Stück berechnet, konnte aber wegen der drohenden Zerstörung der
Grasnarbe durch die Schafe nicht dauernd voll ausgenutzt werden.
Nach dem Bau der Strasse nach Lawena (1900) wurden zeitweilig
auch Ochsen dort gealpt, so 1906 deren 42. Solange Kühe in Lawena ge-
alpt wurden (bis 1957) kaufte die Alpverwaltung — gleich wie auch in
Valüna - junge Schweine an und fütterte sie mit Schotte und «Blakken»
ab dem Vichloner sowie Gras billig durch. Im Herbst wurden sie in der
Gemeinde versteigert und von den Erwerbern nachgemästet bis zur
Schlachtreife.
Das Wasser aus Lawena diente dazu, über die Klus Holz ins Tal zu
schwemmen. Davon hören wir bis über 200 Jahre weit zurück. Sicher-
lich wurde aber schon jenes Holz genutzt, das seit jeher bei Schnee-
schmelze oder Rüfegängen oder Gewittern von der Schneeflucht durch
das Tobel hinausgeworfen wurde. Denn draussen im Wilden Bongert
oder auf den Wiesen wurde geköhlert, die Kohle in die Eisenschmelze
nach Plons oder an Schmiede verkauft.
Der Lawenabach lieferte vor Eröffnen eines Steinbruches Steine
zum Aufbau der Wuhre am Rhein, ebenso für den Hausbau. Bis ins