Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Die Landwirtschaft 
Der Gartnetschhof 
im Sommer 1987 
Rhein ein Drittel weggerissen. Die Gemeinde wäre schuldig gewesen, den 
Schaden zu ersetzen, zumal sie am Rheinbruch selbst Schuld” war. Pfarrer 
Hoch (1711-1741) forderte dies, als unter ihm der Rhein durch Wuhre zu- 
rückgedrängt wurde; aber man wies ihn ab». .. (es handelte sich hier um 
ein Streichwuhr, das die Triesner zum Schutze des.Unterfeldes bauten 
und das sie nach Klage der Seveler wieder abbrechen mussten!). «1769 
brach der Rhein wieder im Gartnetsch herein. Das äussere Gartnetsch gab 
früher 7-8 Fuder Magerheu. Aber Rhein, Rüfe und Balzner Mühlbach rui- 
nierten drei Vierteile davon, ohne dass die Gemeinde eine Entschädigung 
gab, und immer mehr wird von dem Gut weggerissen, da die Gemeinde 
tatenlos zuschaut.» 
Der Ausdruck «Gartnetsch» dürfte mit dem alemannischen Wort 
«Tetsch» zusammenhängen (oder Tesch). Im benachbarten Vorarlberg 
finden wir es «Egatesch» als Flurbezeichnungen: Haberesch, Kornesch, 
Agetasch oder Heuesch. Egagnetsch wird in den alten Urkunden immer 
als Heuland (Magerheugebiet) bezeichnet. Als Magerheugebiet wird es 
ausdrücklich im 18. Jahrhundert bezeichnet. 
Das Gebiet in Gartnetsch wurde durch Damm- und Wuhrbauten 
immer mehr belastet, das Pfrundgut geschmälert, so dass sich die 
Gemeinde bei Anlage des Grundbuches um 1809 dazu entschloss, das 
Gebiet gegen Hingabe von andern Grundstücken einzutauschen. Es 
verringerte sich durch die Schutzbauten am Trachterkopf immer mehr. 
Bei Erstellen des Armenhauses (1862) wurde das Gebiet - soweit es der 
Gemeinde noch eigen war - als Sondergut zum Bürgerheim geschlagen. 
Am 3. April 1943 erfolgte der Dammdurchstich zwischen Heilos und 
Gartnetsch. Die Balzner Wasser und den Lawenabach nahm der Bin- 
nenkanal auf. 
1961/62 begann man, den Landwirtschaftsbetrieb des Bürgerhei- 
mes auszusiedeln und im Gartnetsch eine Hofsiedlung anzulegen, die 
sich inzwischen zum grössten Landwirtschaftsbetrieb des Landes ent- 
wickelte. Der Gartnetschhof wurde unter dem Verwalter Fridolin Frick 
zu einem Musterbetrieb für Viehwirtschaft aufgebaut. Die Aussiedlung
	        

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