Wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes
Der Lindenplatz um 1926
vor dem Setzen der
jungen Linde, rechts der
Dorfbrunnen
1880 wurde die erste aus gusseisernen Röhren bestehende
Wasserleitung verlegt und Hydranten erstellt. 1922/23 wurde die neue
Wasserleitung mit den Reservoiren auf der Litzenen erstellt, Quellen
neu gefasst und die Versorgung für einen Tagesbedarf von 300 m einge-
richtet.
Dies kostete die Gemeinde 183 000 Franken. Zur Zahlung musste
sie 160 000 Franken Darlehen aufnehmen.
Vorgängig waren mit den Inhabern der Weberei in den Jahren
1870 und 1880 Wasserrechtsverträge geschlossen worden, die neben de:
Abgrenzung auch die Zusammenarbeit in Wasserversorgungsangele-
genheiten (z. B. Feuerweiher) brachten.
Die Wasserversorgung von 1922/23 erwies sich bald als ungenü-
gend. Bei Wassermangel musste in den 1930er Jahren sogar Bachwasser
(Tiefewald) notfalls eingeleitet werden. Die Gemeinde hatte kein Geld
(Krisenjahre, Wuhrarbeiten). An verschiedenen Orten wurde nach
aeuen Quellen gegraben. Erst ab 1956 konnte die Gemeinde daran
gehen, das Wasserversorgungsnetz aufzubauen und gute Quellen zu
erschliessen.
In der Broschüre «Wasserversorgung Triesen» (1982) werden als
weitere wichtige Etappen im Ausbau des Wasserversorgungsnetzes
genannt:
«1951 wurde ein Sandabscheider im Tiefebach eingebaut, damit
notfalls von dort Wasser in das Netz geleitet werden könne, nachdem die
Fabrikweiher zu stark verschmutzt wären. Nachdem die Triesenberger auf
ihrem Gebiete den Tiefebach als Mülldeponie benutzten, kann er nicht
mehr benutzt werden. 1985 hat eine Schlammdeponie in diesem Gebiete
sogar die Quellen in den Litzenen verunreinigt. Für das Reinhalten des
Triesner Wassers müssen die Triesenberger ebenso Verantwortung und Vor-
sorge übernehmen wie die Triesner selbst. In den ZW DEE drei Jahr-
zehnten ist mit den Triesenbergern wiederholt verhandelt worden, damit
ste dafür sorgen, dass die Triesner Wasser nicht verunreinigt werden.
1959 ist das Wasserwerk in Triesen verselbständigt worden. Es hat
sich selbst zu erhalten und soll die allgemeine Gemeindekasse nicht mehr
belasten. Wer Wasser verbraucht, wer Abwasser weggibt, der muss anteils-
mässıg die Kosten mittragen!
Altes Reservoir Litzenen
(1922/23 erstellt, seit 1969
ausser Betrieb)
FW