Wirtschaftliche Entwicklung des Dorfes
gelagert, den der Bach heruntergebracht aus dem Dorf und es stank dort,
so dass die Anrainer gestört waren. Heute kann man solches sehen am
oberen Sammler in der Nähe der Säge droben im Oberdorf.»
1910 richtete der Dorfbach grossen Schaden an. Es war zu gleicher
Zeit, wie im Feld draussen die Guggerbodenrüfe (Feldrüfe) Kulturland
vernichtete, Der Dorfbach trat über die Ufer und riss die Strasse vom
unteren Winkel abwärts tief auf. Heute ist der Dorfbach Landesrüfe. Im
Rüfebericht des Landes von 1948 heisst es hierzu:
«Der Triesner Dorfbach entsteht nördlich Guggerboden im Matelti-
graben, geht durch den tiefen Graben über die Sütigerwies in die Talebene
und von dort in den Binnenkanal. Über die Triesner Litzenen ist der Bach-
lauf durchgehend mit einer Trockenpflästerung versehen, die bis heute
ihren Zweck sehr gut erfüllt hat. Oberhalb der Triesnerweinberge beginnt
der eigentliche Triesner-Dorfbach. Beim Bau der Strasse Triesen-Triesen-
berg (1938-1941) wurde hier der Dorfbach ca. 60 m überdeckt. Im oberen
Teil ist verhältnismässig wenig Gefälle. Es ist schon mehrmals vorgekom-
men, dass im Anfang der Überdeckung ziemlich Geschiebe mit Steinen lie-
zen blieb. Vor dem Einlauf ist deshalb ein Sammler dringend notwendig.
Abgesehen davon, dass seine Räumung des niederen Kanals sehr schwieri
und mit grossen Kosten verbunden wäre, wäre der Schaden, den der Dorf.
bach bei Hochwasser durch eine Verstopfung anstellen würde, nicht abzu-
schätzen. Von der neuen Strasse abwärts ist das beidseitige Mauerwerk teil-
weise am Zusammenfallen. Der offene Bachlauf wird gleichzeitig als
Abfallplatz für alle möglichen Sachen benutzt. Dadurch besteht eine grosse
Gefahr für die Verstopfung der überdeckten Grabenstrecken. Die Triesner-
dorfbachstrecke ist heute in einem derartigen Zustande, dass eines Tages ein
katastrophaler Schaden entstehen kann. Der Kiessammler oberhalb der
Weinberge ist dringend. Der Ausbau und die Überdeckung der restlichen
Strecke von der neuen Bergstrasse abwärts ist ebenfalls dringend, wobei
jedoch noch abzuklären ist, welche Teile subventionsberechtigte Triesner
GTemeindearbeiten sind und was unter dem Titel Rüfeverbauung aus-
zuführen ist.
Auf der Strecke von der Landstrasse bis zum Binnenkanal wurde die
letzten Jahre der Ablaufgraben neu erstellt und der Kiessammler weiter
nach vorne gegen den Binnenkanal verlegt.»
Mit dem Ausbau der Dorfstrasse ab 1951 ist Stück um Stück auch
der Dorfbach reguliert worden. Die von der Rüfebauleitung geforderten
Sammler auf «Hennawiblisboden» und im Gütle wurden erstellt, der
Bach selbst abwärts des St. Mamertenweges eingedeckt. Ebenso ist die
Einmündung des Triesenberger Mühlbaches ın der Farb in den Dorf-
bach gleichzeitig mit einem Schlammsammler gesichert worden. Die
Sanierungsarbeiten durften mit 1977 als beendet betrachtet werden,
nachdem zugleich auch die Abwasserkanalisation gebaut wurde.
Die Mühlen am Dorfbache (und Triesenberger Mühlbach): Die
älteste Mühle war die herrschaftliche bei ehemals Haus Nr. 29. Bereits
1507 werden Paul Fyrabend und 1589 Landamman Ital Paulin als dortige
Müller genannt (F. Tschugmell: Der Dorfbach). Es bestand Mühle-
zwang. Die Bauern mussten in dieser Mühle mahlen lassen. Der Lohn
wurde in Naturalien «genommen» und betrug beispielsweise beim Mais
/ıe des Mahlgutes ($ 76 der Polizeiordnung 1843).
Dorfbach, Mühlbach, Kanal, Giessen, Rhein, Lawenabach, Bad-
Tobelbach sind seit jeher als öffentliche Gewässer angesehen und behan-
delt worden. Die Inhaber der Hoheitsrechte, das waren bis 1848 die
din BD