Volltext: Geschichte der Gemeinde Triesen

Der Ort 
Triesen 1902, 
von Magrül aus gesehen 
der heutigen Pfarrkirche auf der Nordseite des Dorfbaches bei HNo. 152 
neu, Katasterparzelle VII455 - Mühlebetrieb nach 1920 aufgelassen - 
und wiederum beim Baue des Dorf aufwärts anstossenden Wohnhauses 
No. 277 im Jahre 1950) die Spuren einer römischen Villa aufgedeckt, insbe- 
sondere eine Menge Hypokaust-Pfeilerchen aus Sandstein und Fragmente 
aus gebrannten Röhren und Ziegelplatten ausgegraben. Seitdem ist man 
wiederholt und an weit auseinanderliegenden Stellen auf unterirdische 
Mauern gestossen. Wann aber die Katastrophe erfolgt ist, das kann nur 
durch die Ergebnisse einer planmässigen Ausgrabung, die jedenfalls äussersı 
lohnend wäre, festgestellt werden. Die betreffende Halde hat den rätoro- 
manischen Namen Runkels, der soviel bedeutet als Reute (von Roncare - 
ausreuten). Es muss also zu der Zeit, da man hier noch romanisch sprach 
‘um 900 etwa), jenes Schlipfgebiet schon überwaldet gewesen und wieder 
ausgerodet worden sein.» 
Soweit J.B. Büchel in seiner 1902 veröffentlichten Geschichte der 
Pfarrei Triesen. Seit dem Erscheinen jener Geschichte stand die Erfor- 
schung der Geschichte des Dorfes Triesen, seiner Landschaft, seines 
mutmasslichen Erstehens nicht still. Sie brachte doch manche neue 
Erkenntnisse besonders aus der ältesten Zeit, über die geologischen Ver- 
hältnisse der Gegend, über den tatsächlichen Bergsturz vor rund 10.000 
Jahren, das Mitwirken der nachfolgenden Rüfenniedergängen in diesem 
Gebiete und die formende Kraft des Rheines und nicht zuletzt. was die 
Bewohner schon seit alter Zeit bei Regulierung des Rheines, bei Bannen 
der Rüfen, bei Roden und Kultivieren des Bergsturz- und Rüfegebietes 
5is zur Anlage der Verkehrswege und des Dorfes mitgestaltet haben. 
Die Landschaft wird durch das Rheintal gezeichnet. Triesen liegt 
am Eintritt des Rheines aus den wilden Gebirgstälern Graubündens ın 
das breite und sich weit öffnende Rheintal. Das Rheintal, einst in grauer 
Vorzeit als mächtiger Gebirgseinbruch zwischen West-und Ostalpen 
erstanden, füllte sich im Laufe der Zeit mit Schlamm, Sand und in unse- 
‚er Gegend seit Beginn des 19. Jahrhunderts auch mit Kies auf. Bei Tie- 
fenmessung ın Balzers (südlich von Triesen) gelangte man 1983 in 440 
Meter Tiefe auf festen Felsgrund; so tief ist der Talkessel aufgefüllt, so 
sind die einstigen Reste des Bodensees verschwunden, und unserm Zeit- 
alter ist es vorbehalten geblieben, den Rheinstrom zu bändigen und aus 
dem Rheintal mit Rheinregulierung, Binnenkanalbau und Melioration
	        

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