Volltext: LGU Mitteilungen (2007) (68)

6 Projekt 
Neues aus Liechtensteins Gärten Hausgärten wurden auf ihre Arten- und Struktur- vielfalt untersucht 
(ob) 
Der Winter bricht herein, die Garten- arbeit pausiert. Nicht jedoch bei der LGU. Das Projekt «Blühende Zwischenräume» läuft auf Hochtouren. Vergleichen, Auswerten, Recherchieren und Aufarbei- ten der gesammelten Daten lässt uns den Winterschlaf vergessen. Bis zur neuen Gartensaison ‘08 gibt es noch viel zu tun. Die erste Phase des Projektes «Artenvielfalt im Garten» ist erfreulich gestartet. Zahlreiche Gartenbesitzer und Gartenbesitzerinnen aus unterschiedlichen Gemeinden haben sich bei uns gemeldet. Sie alle wollen ihren Garten naturnaher gestalten und somit einen persönlichen Beitrag zum Erhalt der Arten- vielfalt im Siedlungsgebiet leisten. Aus diesem Grund hat die LGU unter der Mithilfe der Gärtnerin Claudia Ospelt zehn Gärten auf ihren ökologischen Wert hin unter die Lupe genommen. Artenvielfalt hoch, Artenauswahl unbe- friedigend Die Artenvielfalt an gehegten Pflanzen in privaten Gärten ist bei den besichtigten Gär- ten im Durchschnitt relativ gut. Die Unter- 
schiede zwischen den einzelnen Gärten sind jedoch gross. So durften wir während der Begehungen sowohl wunderbar artenreiche Gärten wie auch «moderne», nahezu kahle Gärten beurteilen. Insgesamt zeigte sich: Die Grosszahl der Gärten beherbergt genü- gend verschiedene Arten. Oft handelt es sich jedoch um exotische, aus ökologischer Sicht wertlose Zierpflanzen. Der Anteil an einheimischen und regional angepassten Wildpflanzen, welche für Tiere als Futter- pflanze und als Wohnraum nützlich sind, ist gering. Bei Bäumen handelt es sich meist um einheimische Arten. Zur Bepflanzung von Rabatten und Grundstücksgrenzen werden aber oft Straucharten wegen ihrer exotischen Wuchsformen und Farben ausgewählt. Oder aber es werden monotone und für die Natur wenig wertvolle Tuja-Hecken angelegt. Lebensraum für Mauerpfeffer und Igel Ein weiterer ebenso wichtiger Bestandteil eines naturnahen Gartens bildet die Vielfalt an Kleinstrukturen. Sie sind gleichermassen Lebensraum, Rückzugsort, Eiablageplatz, Überwinterungsquartier und Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Tieren. Eine naturnah gestaltete Hecke beispielsweise ist der vielfäl- tigste Lebensraum unserer Gärten. Eine Vielzahl von Vögeln fressen die Beeren der einheimischen Sträucher und bauen ihre Nester darin. Auf Trockenmauern spriessen Mauerpfeffer, Zimbelkraut und andere Wärme und Trockenheit liebende Pflanzen. Zudem bieten sie Sonnenplätze für Mauer- eidechsen. Igel nutzen Laubhaufen für die Überwinterung und zur Aufzucht ihrer Jun- gen. Dies eine kleine Auswahl an möglichen Kleinstrukturen, die in den besichtigten Gärten jedoch grösstenteils fehlen. Und das, obwohl hier mit zum Teil wenig Aufwand bereits viel erreicht werden kann. Ziel des Projektes Die LGU wird über den Winter die Auswer- tungen der Gartenbegehungen vervollständi- gen um gezielt Anreize zur Verbesserung der Situation geben zu können. Einige Umsetzungsprojekte in den begangenen Gärten sind bereits geplant. Die Gartenbe- sitzerinnen und Gartenbesitzer haben sich im Rahmen der Beurteilung bereit erklärt, selbständig konkrete Aufwertungsmassnah- men umzusetzen. Ab dem Frühjahr 2008 finden Sie auf unserer Homepage wertvolle Informationen zum Thema.
	        

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