Volltext: LGU Mitteilungen (2007) (68)

Naturschutzgebiet Schwabbrünnen-Äscher 
Deponie «Ställa» 
Deponie 5 nur verfolgt werden, wenn das Projekt grös- senverträglich geplant wird und wenn die Chancen genutzt werden, um zusätzliche Mangelbiotope zu schaffen oder entstehen zu lassen. Feuchtwiesen bedroht Sollte die Wildbrücke wie geplant als Über- führung realisiert werden, würde ein Streifen Feuchtwiese im angrenzenden Natur- schutzgebiet Schwabbrünnen-Äscher zer- stört. Ungeklärt ist auch die Frage, inwieweit das Grundwasser im Naturschutzgebiet be- einträchtigt würde. Das international bedeut- same Naturschutzgebiet ist nämlich ein Hangmoor. Das heisst, es steht direkt im Zusammenhang mit der Hangwasserzufuhr und insbesondere mit der Rüfe, welche zwecks Deponierung und Kiesabbau umge- leitet werden soll. Die Sumpforchis zum Bei- spiel findet genau auf diesem Hangmoor- Abschnitt ihren einzigen Standort im Alpen- rheintal. Die Auswirkungen auf das einzig- artige und sensible Ökosystem im Natur- schutzgebiet können nicht vorausgesehen werden. Selbst bei einer sorgfältigen techni- schen Planung bleiben viele Unsicherheiten bestehen. Bedürfnisorientiert statt politisch planen Auf gut einem halben Quadratkilometer Fläche soll Platz für vier bis fünf Millionen Kubikmeter Aushub- und Inertmaterial (Bauschutt) geschaffen werden. Unklar ist, wie lange mit dem Projekt das Deponie- problem im Unterland «gelöst» sein wird. Denn die Grösse des Deponieperimeters ist in erster Linie Resultat eines bodenpolitischen Übereinkommens zwischen den Gemeinden und nicht das Resultat einer bedürfnisorien- 
tierten Planung. Man hat es bisher versäumt, die zukünftige Entwicklung im Aushub- und Bauschuttbereich sorgfältig zu analysie- ren und vor allem – gemäss Landesdepo- niekonzept – Strategien zu entwickeln, um Deponiematerial zu vermeiden. Respektive zu prüfen, unter welchen Bedingungen die Wiederverwendung dieser an sich wertvollen Ressource gesteigert werden kann. Eines ist bereits heute klar: Die Anreize zum Recyc- ling müssen erhöht werden. Deponieren muss in Zukunft teurer sein als die Aufberei- tung von Baustoffen, sowohl bei den Inert- stoffen wie auch beim Aushubmaterial. Die LGU prüft aktuell, welche Rahmenbedin- gungen nötig sind, um den Recyclingmarkt anzukurbeln. Mit dem Ziel, einen konstrukti- ven Beitrag zur Reduzierung von Depo- nieflächen und der damit verbundenen Zer- störung von Naturraum zu leisten. 
Deponie grenzt unmittel- bar an Naturschutzgebiet Sorgfältig planen und prüfen Mauren ist diejenige Gemeinde, die keinen geeigneten Deponieraum mehr zur Verfügung hat. Jede weitere Erschliessung würde noch mehr Rietboden zerstören und landschaftlich verheerende Auswirkungen haben. Die Gemeinde Eschen hat noch keine Lösung für den Bauschutt. Dieser könnte das Grundwasser gefährden und darf in der Rheinau nicht gelagert werden. Die Verstärkung der Zusammenarbeit der Gemeinden und die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für das Unterland zeigt, dass eine positive Entwicklung im Gang ist. Unter diesem neuen Vorzeichen ist zu erwarten, dass mit der grossen Deponie Rheinau in Eschen und der intakten Inertstoffdeponie Ruggell die akuten Probleme der Gemeinden Mauren und Eschen zu lösen sind. Damit besteht die Chance, die Deponieerweiterung «Ställa» in Schaan sorgfältig und ohne Druck zu planen und auf ihre Grössenverträglichkeit sowie auf ihre Umweltauswirkungen zu prüfen.
	        

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