Volltext: LGU Mitteilungen (2004) (61)

4NachhaltigNur 
eine Erde Drei vernetzte Zieldimensionen Nachhaltige Entwicklung wird heute oft mit drei Kreisen für die Zieldimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft dargestellt, ergänzt um die Zeit- und die Nord-Süd-Dimension. Damit wird Folgendes zum Ausdruck gebracht: •Wirtschaftliche, gesellschaftliche und öko- logische Prozesse sind vernetzt. Das Handeln öffentlicher wie auch privater Akteure darf nicht isoliert und eindimensional erfolgen, sondern muss den Wechselwirkungen zwi- schen den drei Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft Rechnung tra- gen. Für die Befriedigung unserer materiellen und immateriellen Bedürfnisse benötigen wir intakte natürliche Ressourcen, wirtschaft- liches Wohlergehen und eine solidarische Gesellschaft. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. •Die Auswirkungen des heutigen Handelns in die Zukunft müssen einberechnet werden (intergenerationeller Aspekt), damit auch die künftigen Generationen ihre Bedürfnisse frei entwickeln und befriedigen können. •Nachhaltige Entwicklung erfordert einen langfristigen Strukturwandel in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Dies mit dem Ziel, den Umwelt- und Ressourcen- verbrauch – unter Wahrung der wirtschaft- lichen Leistungsfähigkeit und des sozialen Zusammenhalts – auf ein dauerhaft tragbares Niveau zu senken. •Globale Abhängigkeiten sind zu berücksich- tigen (Nord/Süd-Aspekt). Der heutige Lebensstil in den Industrieländern ist ökolo- gisch nicht globalisierbar. Nachhaltige Entwicklung will die Lebensqualität insbe- sondere auch für den grossen Teil der Menschheit, der in bitterer Armut und unter menschenunwürdigen Bedingungen lebt, langfristig verbessern. Nachhaltige Entwicklung ist eine ethisch anspruchsvolle Zukunftsvision. Sie braucht ent- scheidende Impulse auf der lokalen 
Ebene! 
Nord Generation heuteGeneration morgen Süd/Ost 
(rm) Im Wahlkampf ist «Nachhaltige Ent- wicklung» Mode. Das Konzept wird inflationär verwendet und droht an Wert zu verlieren. Doch es ist zu gut, um es dem Markt der schönen Worte zu über- lassen. Für Interessierte etwas Theorie (pardon!) zur Nachhaltigen Entwicklung. Zur Erinnerung: Nachhaltige Entwicklung In den 70er- und 80er-Jahren begannen sich namhafte Gremien ernsthaft Gedanken zu machen über die Tragfähigkeit unserer Erde. Der Ressourcenverbrauch unserer «hochent- wickelten» Zivilisation war – und ist immer noch – so gross, dass wir für eine Fortführung unseres Lebensstils mindestens fünf Erden bräuchten. Es galt, der hemmungslosen Aus- beutung der natürlichen Ressourcen und der zunehmenden gesellschaftlichen Verant- wortungslosigkeit der Weltgesellschaft ein alternatives Konzept entgegenzustellen. Einen Lösungsansatz fand man in der nachhaltigen Forstwirtschaft: Es wird nur soviel Holz genutzt, wie nachwächst. Die Grundlagen der Produk- tion bleiben somit für weitere Generationen erhalten. Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung (Brundtland-Kommission) for- mulierte dies 1987 so: «Nachhaltige Entwick- lung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Be- dürfnisse nicht befriedigen können.»[Bild: ARE] Nachhaltige Entwicklung
	        

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