Volltext: LGU Mitteilungen (1988) (6)

LGU-Mitteilungen 
Mai 1988 
  Aktion Umwelt Umwelt als Thema im Langschuljahr Die LGU ruft zu Umweltaktionen im Langschuljahr (Ostern 1988 bis Sommer 1989) auf. Ein entsprechender Prospekt wurde allen Lehrerinnen und Lehrern Liechtensteins zugestellt. Vorschläge, wie Projektwochen im Langschuljahr gestal- tet werden könnten, sind z. B.: Kartie- rung freifliessender Bäche eines Dorfes, Untersuchung des Lebens in einem Korn- posthaufen, mikroskopische Untersu- chung des Staubes in der Luft usw.. Die Schulklassen, die sich an der Umwelt- Aktion beteiligen, sollen möglichst eige- ne Ideen entwickeln. Vielleicht legt eine Schulklasse eine Hecke oder einen Teich an? Die LGU ist bei der Vorbereitung, der Auswertung und der Veröffentlichung der Ergebnisse behilflich. Es ist vorgese- hen, laufend von den Aktionen zu be- richten. 
  Schutz der Gebirgsflora Antrag bei Regierung eingereicht Die LGU hat gemeinsam mit dem Liech- tensteiner Alpenverein, der Botanisch- Zoologischen Gesellschaft und der Ver- einigung für eine Gesunde Heimat einen Antrag bei der Regierung eingereicht, der dem besseren Schutz unserer Ge- birgsflora dient. Anlass zu diesem Vorstoss ist insbesonde- re die Schafalpung, die in den letzten Jahren immer wieder beanstandet wer- den musste. Der gemeinsame Antrag, der von Vertretern der vier Vereine persön- lich an das zuständige Regierungsmit- glied, Dr.Herbert Wille, übergeben wur- de, sieht folgende Neuerungen vor: 1. 
Neben den bereits heute im Berggebiet festgelegten Wald- und Weideflächen wird neue eine Zone ausgeschieden, in welcher die Schafalpung erfolgen darf. 2. 
Das Berggebiet, das weder Wald-, noch Weide- oder Schafalpungsfläche darstellt, wird zum Pflanzenschutzgebiet erklärt. Die Regierung soll noch vor der diesjähri- gen Sömmerungsperiode über den An- trag entscheiden. CIPRA-Tagung Thema:Alpentransversalen Vom 29. September bis 1. Oktober 1988 findet die Jahresfachtagung der Interna- tionalen Alpenschutz-Kommission (CI- 
PRA), der die LGU angehört, in Liech- tenstein statt. Die LGU zeichnet für die Durchführung der Tagung verantwort- lich. Entgegen der ursprünglichen Idee ist nicht die Alpen-Konvention, sondern der Bau neuer Alpentransversalen Tagungs- thema. Die diesbezügliche Diskussion tritt in den kommenden Monaten in eine entscheidende Phase. Die Beurteilung aus der Sicht des Natur- und Umwelt- schutzes ist daher ein dringendes An- liegen. Die Alpen-Konvention, die als mittelfri- stiges Ziel von der CIPRA verfolgt wird, kommt dennoch in Liechtenstein zur Sprache. Unmittelbar vor der CIPRA- Fachtagung wird sich nämlich die Inter- nationale Naturschutz-Union (IUCN) auf Einladung der CIPRA in Liechtenstein zu einem Seminar treffen. Das Seminar dient der Vorbereitung einer Alpen-Kon- vention. Mit der Konvention wird be- zweckt, die Regierungen der -sieben Al- penstaaten zu gemeinsamen Schutzan- strengungen für den bedrohten alpinen Lebensraum zu verpflichten. Umweltbericht «Vaduz» Liechtensteiner Umweltbericht an 
alle Haushaltungen Wie die beiden letzten Ausgaben haben wir auch den Liechtensteiner Umweltbe- richt Nr. 23 mit dem Thema «Vaduz» an alle Haushaltungen des Landes geschickt. Wir hoffen, dass die Umweltberichte der LGU auf ein grosses Interesse stossen. Themen der Ausgabe waren die Ver- kehrsplanung in Vaduz, die Fliessgewäs- ser, die Orchideen, der Rebbau, der Na- turlada, die Reina, das umweltgerechte Verhalten, das Waldsterben. Weitere Exemplare des Umweltberichtes (sowie der älteren Ausgaben des Liech- tensteiner Umweltberichtes) können je- derzeit bezogen werden. ATV: Bald Umweltingenieure? Vorschlag der LGU wird aufgegriffen Mitte Dezember 1987 hat die LGU schriftlich einen Vorschlag an den Techni- kumsrat des Abendtechnikums Vaduz (ATV) gerichtet. Darin wird das ATV aufgefordert, einen Nachdiplomstudien- gang zum Umweltingenieur anzubieten. Das würde die Chance erhöhen, techni- 
sche Vorhaben umweltgerecht zu planen und auszuführen. Dem Schreiben haben wir einen Grobentwurf für einen Lehr- plan beigelegt. Erfreulicherweise wird der Vorschlag der LGU von einer Ar- beitsgruppe am ATV ernsthaft weiterver- folgt. Die LGU hat in letzter Zeit vermehrt Kontakt mit dem ATV aufgenommen. So hat sich die LGU beispielsweise in die Vernehmlassungen zu den neuen Lehr- plänen in den Fachbereichen Maschinen- bau und Hochbau eingeschaltet. Ande- rerseits werden mit dem Umweltpreis der LGU die Diplomanten am ATV direkt angesprochen. Die LGU verfolgt damit das Ziel, eine   Brücke zwischen Technik und Umwelt- schutz zu errichten. Luftverschmutzung und Gesundheitsgefährdung Interessante, aber 
schwach besuchte Veranstaltung Am 19. Februar haben ca. 50 Personen die Veranstaltung «Wie krank macht die Luftverschmutzung?» des Liechtensteini- schen Ärztevereins und der LGU be- sucht. Der Geschäftsführer der LGU, Wilfried Marxer, berichtete einleitend über das Ausmass der Luftverschmut- zung in Liechtenstein. Ergebnis: Die Grenzwerte der Luftreinhalteverordnung werden zum Teil deutlich überschritten. 
— Die LGU hat im März in der Landespres- se nochmals auf diese alarmierenden Werte hingewiesen. Als Hauptreferent konnte Dr.Andreas Paky, Oberarzt für Lungenkrankheiten am Kantonsspital St.Gallen, gewonnen werden. Er ging in seinen Ausführungen auf wissenschaftliche Untersuchungen ein, die einen direkten Zusammenhang zwischen Luftverschmutzung und Ge- sundheitsschädigung nachweisen. Als be- sonders betroffen müssen dabei Kinder, Alte, Schwache und Kranke angesehen werden. Schadstoffwerte, wie sie bisher in Liech- tenstein gemessen wurden, können dabei nicht mehr als unbedenklich gelten. An der Schaaner Lindenkreuzung herrschen beispielsweise grossstädtische Luftver- hältnisse. Ein Hauptproblem stellt in un- serer Region die Ozonbelastung dar. Ozon bildet sich unter Sonneneinwirkung vor allem aus den Autoabgasen. Ozon ist ein Reizgas, das die Oberfläche von Pflanzen ebenso schädigt 
-wie die Schleimhäute der Menschen.
	        

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