Volltext: LGU Mitteilungen (2002) (56)

8VeranstaltungEin 
Tram für Liechtenstein Innovative Verkehrslösungen für die Region Liechtenstein – Referat von Verkehrsexperte Wolf 
Drechsel (Red.) Anlässlich der Präsentation des Posi- tionspapiers der LGU zum Thema «Mobilität: Verkehr in Liechtenstein 
– Bestandsaufnahme und Wege für die Zukunft» hatte die LGU Wolf Drechsel eingeladen. Er ist Experte für öffentlichen Verkehr und im Speziellen für Tramlösungen. Der Referent zeigte am Beispiel einer Grenz- nutzenkurve auf, dass die motorisierte Mobi- lität grundsätzlich eine Verbesserung und Erhöhung des Lebensstandards bedeutet, dass der Nutzen der daraus gezogen wird je- doch mit der Zunahme der TeilnehmerInnen und der zurückgelegten Distanzen nicht linear grösser wird. Es wird irgendwann der Punkt erreicht, wo eine noch breitere Strasse, eine noch schnellere Verbindung lediglich mehr Ver- kehr generiert, der einzelnen Person jedoch keinen relevanten Zuwachs an Vorteilen mehr bringt und sogar Nachteile für sie schafft, man denke an Lärm, Luftschadstoffe, Verkehrsver- letzte und -tote. Diese Situation ist in vielen Agglomerationen heute erreicht. Neue Lösun- gen, weg vom bekannten Individualverkehr, müssen verfolgt werden. Herr Drechsel zeigte am Beispiel von Karlsruhe auf, wie eine auf diverse Dörfer und Orte verteilte Siedlungsstruktur mit Trams – zu ver- stehen als leichte, schnelle Zugkompositionen (Spurbreite 1435mm) – sehr effizient und er- folgreich erschlossen werden kann. Das Tram hat gegenüber dem Bus diverse Vor- teile. Es kann unabhängig von der Strasse betrieben werden, es kann bestehende Bahn- trasses oder speziell auf der Strasse freige- haltene Trassen benutzen. Damit ist es unab- hängig vom Verkehrsgeschehen auf der Strasse und deshalb schnell. Es hat gegenüber dem Bus den Vorteil, dass es eine Neuerung darstellt und daher attraktiver ist. Dabei ist Liechtenstein nicht als abgeschlosse- nes, nur für sich funktionierendes System zu betrachten. Vielmehr muss nach Lösungen imüberregionalen 
Kontext gesucht werden – ganz so, wie dies beispielsweise auch die Studie «Nachhaltiger Verkehr im oberen Rheintal» aufzeigt. Lösungen müssen an die wich- tigen Knoten anschliessen, sich an bestehen- den Trassen orientieren und dort verlaufen, wo die grossen Pendlerströme auftreten. Für Liechtenstein heisst das, von sich aus auf Vorarlberg zuzugehen, und die Lösung Tram oder ein anderes attraktives öffentliches Ver- kehrsmittel als Alternative zum Letzetunnel vorzuschlagen. Das Positionspapier «Mobilität: Verkehr in Liechtenstein– Bestandsaufnahme und Wege für die Zukunft» kann bei der LGU bestellt werden oder als pdf-Datei von der Website www.lgu.li heruntergeladen wer- den. Inhalt des 
Positionspapiers – Momentane Verkehrssituation in Liech- tenstein und der Region – Entwicklungen und Tendenzen im Verkehr – Ökologische Auswirkungen des Verkehrs – Gesamtwirtschaftliche Kosten – Geplante Baumassnahmen zur Verkehrs- verringerung – Alternative Verkehrskonzepte und Lösungsvorschläge – Rolle der LGU und anderer Interessens- vertretungen Beispiel für eine moderne Tramlösung (Strasbourg)[Bildquelle: 
Verkehrsbetriebe 
Glattal VBU]
	        

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