Volltext: LGU Mitteilungen (2002) (56)

6TagungTagungsband Der Tagungsband fasst die Referate und Resultate der Tagung zusammen. Er liegt in Kürze vor und kann über die LGU bestellt werden. 
die zentralistische Verwaltungs-Organisation und die fehlende Tradition von Bürgerrechts- bewegungen ein Hindernis für die Arbeit und Akzeptanz der NRO, die aber immer mehr überwunden wird. Vertreter von NRO aus Tadschikistan und Nepal Die Berggebiete auf der Erde sehen sich ähn- lich: Wasser und Schnee, wilde Landschaften, grosse kulturelle Vielfalt, eine hohe Biodi- versität und ausgesprochen sensible Gebiete … Doch jedes einzelne Berggebiet ist durch eigene Besonderheiten charakterisiert. Albert Longy von ACTED (Agency for Tech- nical Cooperation and Development) aus Tad- schikistan stellte die Aktivitäten der Organi- sation zur Regionalentwicklung im Pamir, an der Grenze zu Afghanistan, vor. Diese Re- gion, ehemals Teil der UdSSR, befindet sich zur Zeit in einer schwierigen Übergangsphase. Den lokalen Netzwerken neue Bedeutung ge- ben, altes Wissen wieder beleben, Hilfe von aussen sinnvoll nutzen, einen sanften Touris- mus entwickeln – das sind die Aktivitäten von ACTED in dieser Region. Sie finden unter materiell und verwaltungstechnisch schwie- rigen Bedingungen statt, die NRO in Westeuro- pa nicht kennen. Gopal Siwakoti ist Koordinator von WAFED (Water and Energy users Federation-Nepal). Diese Vereinigung verfolgt das Ziel der Be- wahrung der Wasserressourcen, macht Wider- stand gegen deren Privatisierung zu kom- merziellen Zwecken und verfolgt eine Kampag- ne, um die Trinkwasser- und Stromversorgung für alle sicherzustellen. Beide Redner unterstrichen die besondere Be- deutung von Informations- und Erfahrungsaus- tausch mit Organisationen in den Alpen. Sie betrachten ihre Beteiligung an der Jahreskonfe- renz als einen ersten Kontakt. Nun muss eine geeignete Form gefunden werden, um eine Brücke zwischen den Alpen, dem Pamir und dem Himalaya zu bauen. Rechtsschutz für NRO in internationalen Sachfragen Die Rechte und ihre Wahrnehmung ist ein zentrales Thema der NRO, dies führt immerwieder 
zu Unstimmigkeiten und langen Ge- richtsverfahren. Flückiger zeigte auf, dass die Verbände in der Schweiz das Beschwerde- recht äusserst massvoll und zudem erfolg- reich, heisst sinnvoll und nötig, genutzt wird. Der Universitätsprofessor Alfred Rest leuch- tete die Vollzugsdefizite im internationalen Umweltrecht aus. Nationale Gerichte können diese Lücke nicht schliessen, weil sie ent- weder nicht zuständig sind oder ihre Urteile nicht vollstreckt werden. Bei transnatio- nalen Umweltbeeinträchtigungen ist deshalb ein internationaler Umweltgerichtshof unverzichtbar. Von den bestehenden internationalen Ge- richten kann nur der Ständige Schiedshof in Den Haag (Permanent Court of Arbitration, PCA) die Rolle eines Internationalen Um- weltgerichtshofs zufriedenstellend wahrneh- men. 96 Staaten anerkennen den PCA. Neben Staaten und Internationalen Organisa- tionen können ihn auch NRO anrufen. Der PCA schlichtet Streite nicht nur, sondern er bietet auch Mechanismen zur Streitverhin- derung an, womit komplexen Umweltkonflik- ten schon im Vorfeld Rechnung getragen werden kann. Von besonderer Bedeutung ist die grosse praktische Erfahrung des PCA im Wirtschaftsrecht, das zumeist in engem Zusam- menhang mit Umweltrechtsaspekten steht. Vernetzung – real und virtuell Ein zentraler Teil der Tagung war der Infor- mationsaustausch zwischen den Rednern und dem Publikum. Es entstanden angeregte Diskussionen. Zum Schluss der Tagung lud Dominik Siegrist, Präsident der CIPRA Schweiz, die TeilnehmerInnen zu einem virtuellen Gang auf TransAlpedes-Spuren von Wien nach Nizza ein – ein Symbol für die Vernetzung in den gesamten Alpen. Informationen www.cipra.org www.acted.org www.pca-cpa.org[Bildquelle: 
CIPRA] Beste Unterhaltung: LIGA
	        

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