Volltext: LGU Mitteilungen (1999) (47)

15Vortrag 
Unterschriften als Selbstzweck? Liechtenstein verpflichtete sich im Rahmenübe- reinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen von 1995 und am Vierer- treffen der Umweltminister der deutschsprach- igen Länder die CO2-Emissionen bis 2005 um 20% unter das Niveau von 1990 zu senken, die CO2-Emissionen nehmen aber bis heute un- gehindert zu. Der motorisierte Strassenverkehr ist mit rund 40% dafür verantwortlich. 1990 produzierte jede in Liechtenstein wohnhafte Person rund 7 Tonnen CO2. Nehmen wir einmal an… …es wäre tatsächlich mehr als ein Drittel der Bevölkerung übermässigem Lärm ausgesetzt und Atemwegsbeschwerden bei Kindern und chronische Atemwegserkrankungen bei Erwachsenen haben tatsächlich zugenommen. Das würde bedeuten, dass wir die Gesundheit und die Lebensqualität eines grossen Teils der Bevölkerung in Liechtenstein bewusst aufs Spiel setzen. Die Globalisierung, das Wirtschaftswachstums, die freie Marktwirtschaft, die Wohlstands- gesellschaft und damit auch die steigende (Schein-) Mobilität erzeugt auch bei uns Verlierer. 
Für jede Entscheidung in der Verkehrspolitik müsste deshalb die Voraussetzung gelten, dass Wohlbefinden, Gesundheit und Lebensqualität für die gesamte Bevölkerung als oberstes Prin- zip akzeptiert und ohne Ausnahme angestrebt wird, dass vernetzt gedacht und der richtige Ausschnitt des Blickfeldes, nämlich mit mög- lichst wenig Ausblendungen gewählt wird. So hätten heute in Liechtenstein bestehende Vorschläge wie Umfahrungsstrassen politisch keine Chancen mehr, ausserdem hätte der Staat weniger Kosten für unsinnige Planungen, die er heute offensichtlich noch grosszügig finanziert, wohingegen er für die Erarbeitung von vernetzten, langfristige Lösungen jeden Rappen dreimal umdreht.In 
Liechtenstein ist bis zum Jahr 2005 eine Reduktion von 2.5 Tonnen CO2pro Person notwendig. Das heisst beispielsweise, dass im Jahr 2005 jede Person in Liechtenstein vergli- chen mit den Werten von 1990, mehr als 1000 Liter Benzin weniger ver- brauchen darf! 
Aus: Umweltbericht Nr. 36, LGU, 1996
	        

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