Volltext: LGU Mitteilungen (1999) (46)

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Trockenmauern – gemeinsam für ein steinreichens Liechtenstein Ein Beitrag von Jürgen Deuble Von 28 Freiwilligen wurden an 15 Arbeitstagen insgesamt 80 Tonnen «Quintener Kalk» aus dem Steinbruch Balzers getragen, zerschlagen, aufein- ander gelegt und ineinander verkeilt, um die drei Teilstücke der insgesamt 50 Meter langen Trockenmauer bei der Hochbrogg in Balzers zu bauen. Von den freiwilligen Helferinnen und Helfern war kräftiges Zupacken 
gefragt. Ein wenig Statistik Die TeilnehmerInnen waren dabei unterschied- lich lange auf der Baustelle. Die Dauer der einzelnen «Engagements» variierte zwischen einem halben Tag und drei Wochen. Es war zwar in der Ausschreibung eine minimale Teil- nahmedauer von drei Tagen gewünscht wor- den, jedoch liessen die Organisatoren vor allem in der dritten Woche auch Kurzeinsätze zu. Summa summarum wurde ein Arbeitspensum von 124 Frau/Mann-Tagen geleistet. Multipli- ziert man dies mit den durchschnittlich acht Arbeitsstunden pro Tag, dann erhält man ein Ergebnis von fast 1000 geleisteten Arbeitsstun- den (992). Man könnte gar noch weiter gehen, und diese Zahl mit einem fiktiven Bruttostun- denlohn von 25 Franken vervielfachen. Das Produkt von 24’800 Franken entspräche dann dem «Arbeitswert», der in dieser Trockenmauer steckt. Wie gesagt: eine steinreiche Mauer. Wenngleich dieser fiktive Lohn nicht an die TeilnehmerInnen ausbezahlt wurde, beträgt das Budget für dieses Projekt dennoch insgesamt rund 50’000 Franken. Dies mag zunächst vielerscheinen, 
teilt sich jedoch bei genauer Analy- se in mehrere Posten auf: die Entlohnungen des LGU-Projektkoordinators, welcher dieses Pro- jekt seit April betreut hat, sowie des Trocken- mauer-Spezialisten der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz, der für die Bauphase das fachliche Know-how einbrachte, die Verpflegung für die freiwillig Mitwirkenden, die Steine zum Bau der Mauer, die PR-Aktionen, die beiden Schauta- feln und das Abschlussfest. Wer jetzt die Mauer besucht, findet zwei Schautafeln, auf denen sich Erläuterungen zum ökologischen Wert sowie zum Bau von Trockenmauern befinden. Ziele Mit dem Trockenmauer-Projekt haben wir unterschiedliche Ziele verfolgt. Diese sind mehrheitlich erreicht worden. Das Projekt lebte von Anfang an sehr stark vom Integrationsgedanken. Es sollte möglichst vielen Personen die Möglichkeit gegeben werden, aktiv bei einer konkreten Umsetzung im Natur- und Landschaftsschutz mitzuwirken. 28 Personen haben während der Bauphase diese Gelegenheit wahrgenommen. Sie deckten ein Altersspektrum von 16 bis etwa 60 Jahren ab und vertraten die verschiedensten Bereiche der Gesellschaft. Es war allerdings angestrebt worden, dass sich auch SchülerInnen, 
PersonenProjekt 
Das Datum des Mauerbaus wurde in einen markanten Stein des nördlichsten Mauerstückes graviert.
	        

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