Volltext: LGU Mitteilungen (1998) (44)

Tourismuszukunft im Alpenraum: Nach- haltigkeit + Qualität = Zusammenarbeit Gerade die Qualitätsdiskussion bietet die Mög- lichkeit neue Koalitionen zu bilden und so Pro- bleme zu lösen. Das Modell «Ökoprofit», das u.a. im Bregenzerwald im Gastronomiebereich durchgeführt wird, zeigt deutlich, dass Umwelt- und Qualitätsmanagement im Touris- mus Teil der Regionalentwicklung sein sollten. Der frühe Einbezug aller Akteure (auch Um- weltschutzverbände) hat sich dabei als ein Gewinn für alle herausgestellt. Die immer kürzer werdende durchschnittlicheAufenthaltsdauer 
der Gäste bspw. ist weder im Sinn der Fremdenverkehrsvereine noch im Sinn der Umweltverbände. Es gibt, wie dieses Bei- spiel zeitgt, durchaus Bereiche in denen Umweltorganisationen und Touristiker gemein- same Interessen vertreten. Hier heisst es kon- kret sich gegen Kurzurlaube einzusetzen und an attraktiven Angeboten für längere Aufent- halte zu arbeiten. Kontaktadressen zu den obigen und auch wei- teren Projekten in diese Richtung sind auf der Geschäftsstelle vorhanden.2Alpenreport: Hansruedi Müller, Professor und Direktor des Forschungs- institutes für Freizeit und Tourismus (FIF) in Bern, S. 
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Qualität im Tourismus Liechtensteins Schade ist,... ■dass die Entwicklung des Fremdenverkehrs bisher weitgehend unkoordiniert verlief ■dass unter Tourismus in Liechtenstein im Grossen der Tagestourismus in Vaduz und der motorisierte Wintertourismus in Malbun verstanden wird. ■dass der Infrastrukturausbau nicht auf die Fremdenverkehrseignung von Malbun abgestimmt ist ■dass der Sommertourismus in Malbun dem überdimensionierten Wintertourismus nach und nach geopfert wird ■dass für ein autofreies Malbun kein «gesamtes Leistungsbündel» angestrebt wird, sondern lediglich Parkierungsmöglich- keiten am Eingang von Malbun gesucht werden. Unsere Anliegen sind... 1.dass klare Zielsetzungen zur Zukunft des Fremdenverkehrs formuliert und eine durchdachte und in sich stimmige Strategie für den Tourismus entwickelt werden (und nicht wie bis anhin eine Sammlung von sich teils elementar widersprechenden Zielsetzungen und Wünschen punktuell umgesetzt werden) 2. dass die Belange von Natur und Landschaft bei der Interessenabwägung ausreichend berücksichtigt werden und sich die Verluste an Natur und Landschaft nicht weiter fortsetzen 3. dass gezielt neue Qualitäten ermöglicht und geschaffen werden (z.B. durch Landschaftsplanung etc.) 4. dass die Siedlungstätigkeiten im Berggebiet die Wohnbedürfnisse der ansässigen Bevölkerung abdecken und die gewerbli- che Entwicklung ermöglichen, dass aber eine weitere touristische Bautätigkeit unterlassen wird, da die bestehenden Kapa- zitäten heute schon zu wenig ausgelastet sind 5. dass das Berggebiet weiterhin hauptsächlich Naherholungsgebiet der ansässigen Bevölkerung bleibt 6. dass die Nachhaltigkeit der Nutzungen und die Raum- und Umweltverträglichkeit aller künftigen Aktivitäten und Entschei- dungen gewährleistet wird 7. dass das Berggebiet strassenmässig nicht weiter erschlossen wird 8. dass die öffentliche Hand als Bewilligungsinstanz und Finanzquelle ihre Aufgabe in diesem Sinne ernst nimmt und entspre- chend handelt 9. dass die öffentliche Hand insbesondere keine finanzielle Unterstützung für Beschneiungsanlagen gewährleistet Die LGU hat an mehreren Stellen bereits mehrfach geäussert, dass sie bereit ist einen Beitrag an die Tourismusentwicklung in Liechtenstein zu leisten (in welcher Form auch immer). Bis heute wurde dieses Angebot leider nicht wahrgenommen. 
Auch für den Tourismus in Liechtenstein können aus dieser Tagung wichtige Schlüsse gezogen werden.15Tagung
	        

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