Volltext: LGU Mitteilungen (1998) (44)

Verkehrten Verkehr umkehren Spots zum aktuellen Geschehen auf und neben unseren Strassen Tiefgarage für das Landtagsgebäude Der Landtag hat in einem zweiten Anlauf Ende dieses Jahres den Kredit über 5.7 Mio Franken für 50-55 unterirdische Parkplätze im Regie- rungsviertel gesprochen. Die Leichtigkeit mit der im Bericht und Antrag der Regierung zwi- schen verschiedenen Begründungen für diese Tiefgarage hin und her springt, ist beachtlich. Einmal ist das Baugesetz verantwortlich, dann wieder der Gemeinderat von Vaduz, weil Dauereinmietung in der Marktplatzgarage seinen «Zielsetzungen» widerspreche, dann auch hin und wieder der Bedarf oder neue Parkhäuser, die doch keine Alternative böten. Aus dem ganzen Bericht wird aber vor allem klar, dass es scheinbar unmöglich ist, festzustel- len wieviele private und öffentliche Parkplätze (der Gemeinde oder des Landes) in Vaduz heute vorhanden sind und wie deren Ausla- stung ist. Ist es wirklich so schwierig eine klare Gegenüberstellung der vorhandenen Parkplätze und deren aktuellen Auslastung, des Bedarfs und der konkreten Zielsetzungen für Vaduz zu erstellen? Eine transparente und konsequente Darstellung dieser drei Punkte wäre aus Sicht der LGU für eine konstruktive Diskussion wün- schenswert und mehr noch – Voraussetzung gewesen.Neustes 
Postulat im Verkehrsbereich Das Postulat von 10 Abgeordneten der VU stellt fest, dass die Liechtensteinische Land- strasse zwischen Schaanwald/Tisis und Ben- dern bereits heute als Transitspange zwischen den beiden europäischen Autobahnen (A14, A13) genutzt wird. Das Postulat wird unter anderem so begründet, dass jede erdenkliche Massnahme untersucht werden soll, die zu einer Minderbelastung der Bevölkerung vor allem im Liechtensteiner Unterland führen könnte. Feststellung, Begründung und Rahmenbedin- gungen (kein Mehrverkehr, Berücksichtigung der regionalen und internationalen Verkehrs- ströme, Bevorzugung des öffentlichen vor dem motorisierten Individualverkehr etc.) sind klar zu unterstützen. Die Schlussfolgerungen dar- aus sind wohl strategisch interessant, greifen aber unserer Ansicht nach inhaltlich nicht weit genug. Zwischen der «dreidimensionalen», pragmati- schen Reaktion jeglichen Strassenbaus und «abstrakten» politischen und rechtlichen Mass- nahmen besteht immer ein empfindliches Ungleichgewicht. Anders gesagt, haben wir schwere Bedenken ob die Institutionen den Mut, Durchsetzungswillen oder auch einfach die Einigung aufbringen, und langfristig vertei- digen, um verkehrsorganisatorische Massnah- men (Fahrverbote, Rückbau, etc.) durchzu- setzen. Wie und wo werden solche Abmachungen festgehalten und wer bürgt dafür? ■Wir haben bis heute nicht den Mut gefun- den anzuerkennen, dass das Verkehrsange- bot einen Einfluss auf die Anzahl Wege, die eine Person im Durchschnitt unternimmt hat und die Anzahl Wege zusätzlich zunehmen. Auch erhöhen die Personen mit steigendem Angebot ihr Zeitbudget, d.h. sie halten sich länger im Verkehr auf. Selbst die durch- schnittliche Dauer des Einzelweges nimmt zu. Es ist heute ebenso eine verkehrsplaneri- sche «Binsenwahrheit», dass Ausbau und Verbesserung des Verkehrssystems zu einem überproportionalen Verkehrswachstum führen – und zwar bei allen Verkehrsträgern. ■Wir haben bis heute nicht den Mut gefun- den, die ökologische Steuerreform entspre- 
Veranstaltung am autofreien Sonntag 1998 in Schaanwald. Kurz vor Beginn der Radiodiskussion mit Verkehrsminister Norbert Marxer, Vize- vorsteher von Mauren Peter Malin, Adolf Ritter von der Freien Liste und Regula Imhof, LGU. Die Landstrasse ist für einige Sekunden ver- kehrsfrei. 12Landtag
	        

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