Volltext: LGU Mitteilungen (1994) (30)

LGU-Mitteilungen 
Mai 1994 Brückenbau im Saminatal Chronik einer Posse Das Landes-Hochbauamt hat uns die Kopie eines Briefes an die Alp- genossenschaft Gross-Steg zuge- stellt, in welchem Bezug genommen wird auf unseren Artikel in den LGU-Mitteilungen vom Oktober 1993. Darin haben wir dagegen pro- testiert, dass im Saminatal illegaler- weise eine Brücke erreichtet wurde. Ende März — 
also fast ein halbes Jahr später — 
hat nun endlich eine Baukontrolle stattgefunden. Im er- wähnten Brief heisst es, dass die Ille- galität des Brückenbaus unbestritten ist. Wer nun aber glaubt, dass dies eine Abrissverfügung nach sich zieht, sieht sich getäuscht. Statt einen Ab- riss zu erwirken, wird die Bauher- renschaft aufgefordert, binnen Mo- natsfrist bewilligungsfähige Bauge- suchsunterlagen mit den erforderli- chen Plänen bei der zuständigen Baubehörde nachzureichen. Wir warten gespannt auf die weitere Entwicklung. Jugend-forscht- Wettbewerb 1994/95 VPBank als Sponsor In den 70er Jahren hat die LGU mehrfach Jugend-forscht-Wettbe- werbe durchgeführt. Aus Anlass des Europäischen Naturschutzjahres 1995 wird die LGU diese Tradition wieder aufleben lassen. Im Herbst wird der Forschungswettbewerb ge- startet. Die Ergebnisse müssen bis im Herbst 1995 eingereicht werden, damit sie von einer Jury bewertet, ausgestellt und prämiert werden können. Die VPBank hat sich bereiterklärt, diesen Wettbewerb finanziell zu un- terstützen. Wir freuen uns darüber, dass sich die VPBank zum Ziel ge- setzt hat, ihre Sponsorentätigkeit künftig vermehrt in die ökologische Richtung zu lenken und dass sie die Kooperation mit der LGU gesucht hat. 
Bäuerliche Direktzahlungen Warten auf die Ökologie? Am 25. April wurde uns der Entwurf eines Gesetzes über die Sicherung des landwirtschaftlichen Einkom- mens zur Stellungnahme zuge- schickt. Die Regierung beabsichtigt, in der landwirtschaftlichen Subven- tionspolitik von den Produkte- und Flächenprämien abzurücken und die Bauern künftig verstärkt mittels Di- rektzahlungen zu stützen. Die Re- gierung bittet um Stellungnahme binnen einer Frist von 3 Wochen! Normalerweise dauern Vernehmlas- sungen 2 bis 3 Monate. Das ist aber nicht das einzige, was uns stört. Gravierender ist, dass das einzige Motiv für diese landwirt- schaftspolitische Blitzaktion in der finanziellen Kompensation der Ein- kommensverluste unserer Land- wirte zu suchen ist Unter dem Zeit- diktat wurden — wieder einmal 
— die ökologischen Aspekte auf die lange Bank geschoben. Der Vorstand der LGU hat be- schlossen, den vorliegenden Geset- zesentwurf zurückzuweisen, da die Vor- und Nachteile des Systemwech- sels und die zu erwartenden Auswir- kungen auf Natur und Landschaft erst beurteilt werden können, wenn auch die ökologischen Aspekte (Schutz der Magerwiesen, Förde- rung des Biolandbaus u.a.) in das Gesetz aufgenommen werden. Genossenschaft Fleckwerk LGU wird Mitglied Am 13. April fand die Gründungs- versammlung für die Genossen- schaft Fleckwerk statt. Damit hat die vormalige IG Fleckwerk, die sich um die Trägerschaft für das Fabrik- areal Jenny-Spoerry in Vaduz bemüht, eine juristisch tragfähige Form angenommen. Die LGU tritt der Genossenschaft als Mitglied bei. Wir haben bekannt- lich bereits Vorstellungen über die ökologische Umgebungsgestaltung und die Gebäuderenovation ent- 
wickelt. Von Magerwiesen und Fas- sadenbegrünung bis hin zur Sonnen- energienutzung sind viele ökologi- sche Taten möglich. Als Heizsystem sollte eine Holz-Hackschnitzelfeue- rung geprüft werden. Der Liechten- steiner Holztag vom 22. April hat deutlich aufgezeigt, dass Impulse für die vermehrte Nutzung des einhei- mischen Holzes dringend nötig sind. Die LGU kann sich auch vorstellen, die Bürogemeinschaft mit der Inter- nationalen 
Alpenschutz-Kommis- sion CIPRA in die Fabrikräumlich- keiten zu verlegen, zumal am bishe- rigen Standort allmählich Platzpro- bleme auftreten. Solar-Selbstbaugruppe Startbeitrag der LGU Der Vorstand der LGU hat be- schlossen, der Solar-Selbstbau- gruppe einen Startbeitrag von Fr. 1000.— für die administrativen Aus- lagen zukommen zu lassen. Die LGU möchte wie seinerzeit der So- largenossenschaft auch der Selbst- baugruppe helfen, einen Teil der Anfangsschwierigkeiten zu überwin- den. Es ist traurig genug, dass 20 Jahre nach der ersten Erdölkrise in Liechtenstein für private Solaranla- gen noch immer kein Rappen an Unterstützungsbeiträgen durch die öffentliche Hand ausbezahlt wird. Kongress der Pinguine - Eindrücklicher Film im Takino Am 14. April war die liechtensteini- sche Premiere für den Film «Der Kongress der Pinguine», einer Ge- meinschaftsveranstaltung des TaK und der LGU. Eine beachtliche Zu- schauerzahl liess es sich nicht entge- hen, am Premierenabend vor der eigentlichen Filmvorführung den Regisseur, Hans Ulrich Schlumpf, persönlich zu sehen und zu hören. Er zeigte einen Videofilm über die historischen Hintergründe und die Arbeitsweise des Filmteams und stellte sich den zahlreichen Fragen. Der Film selbst ist eine Metapher auf unsere Lebensweise, die noch immer stark vom kurzfristigen Nut- zen und vom Raubbau an der Natur Fortsetzung auf Seite 4
	        

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