Volltext: LGU Mitteilungen (1991) (19)

LGU-Mitteilungen 
August 1991 Aus der Arbeit des Vorstandes Umweltbericht «Lebensraum Bach» Im 
Juni ist unser neuester Umweltbericht zum Thema «Lebensraum Bach» erschie- nen. Er enthält Beiträge über das Leben im 
und am Bach, das liechtensteinische Gewässersystem, die Wasserqualität in unseren Gewässern, die Gefährdung der einheimischen Fischfauna und viele wei- tere Artikel. Autoren des Umweltberich- tes sind Theo Kindle, Erwin Amann, Werner Steiner, Helmuth Matt, Josef Biedermann, Johann Ott, Georg Willi, Mario F Broggi, Hanno Konrad und Wilfried Marxer-Schädler. Der Liechtensteiner Umweltbericht kann gratis bei der Geschäftsstelle der LGU bezogen werden. Obwohl wir ihn an alle Haushaltungen schicken, kann es vor- kommen, dass ihn nicht alle bekommen 
- vor allem wenn man keine unadressierten Werbedrucksachen empfangen will und dies mit einem Kleber auf dem Briefka- sten kenntlich macht. Es ist bedauerlich, dass kommerzielle und nichtkommerziel- le Drucksachen gleich behandelt werden, obwohl anzunehmen ist, dass die meisten lediglich auf die Werbepost verzichten möchten. Mitgliederversammlung schwach besucht Obowhl die LGU beinahe 700 Mitglieder aufweist, finden jeweils nur sehr wenige den  Weg zur jährlichen Mitgliederver- sammlung. Auch dieses Jahr am 26. Juni konnte der Präsident, Dr. Peter Goop, nur einige wenige Mitglieder. in Triesen begrüssen. Die statutarischen Geschäfte wurden zügig abgewickelt. Dazu zählen der Jahresbericht des Präsidenten und des Geschäftsführers, die Genehmigung der Jahresrechnung und die Ersatzwahlen in den Vorstand. Nach intensiver Mitarbeit bei der LGU verlässt Dr. Mario F. Broggi den Vor- stand. Von. 1973 bis 1984 war Mario Ge- schäftsführer der LGU. Er knüpfte in dieser Zeit die Kontakte zum Naturopa- Zentrum des Europarates und zur Inter- nationalen Alpenschutz-Kommission CI- PRA, welcher er seit 1983 als Präsident vorsteht. In seiner LGU-Zeit hat Mario eine endlose Liste von Traktanden bear- beitet. Die Ölraffinerie Sennwald, das Atomkraftwerk Rüthi, die Ölkaverne Haldenstein, die Rheinkraftwerke und das Naturschutzgebiet Ruggeller Riet sind dabei nur einige herausragende The- men unter vielen anderen. Für seinen grossartigen Einsatz wurde er von der 
Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Mit einer Schweigeminute wurde des ver- storbenen Vorstandsmitgliedes Julius Eberle gedacht. Er bleibt uns, allen in guter, Erinnerung. Josef Spalt aus Ruggell verlässt den Vor- stand der LGU, da er mit anderen Aufga- ben stark ausgelastet ist. Die Mitgliederversammlung hat die Er- satzwahl von Dr. Ursula Wachter aus Va- duz, Stefan Becker aus Balzers und Han- nes Peter Frommelt aus Ruggell in den Vorstand der LGU einstimmig geneh- migt. «Landwirtschaft und Naturschutz» Im Anschluss an die Mitgliederversamm- lung vom 26. Juni veranstalteten wir eine Vortragsreihe zum Thema «Landwirt- schaft und Naturschutz». Regierungs- chef-Stellvertreter Dr. Herbert Wille in- formierte über den Stand der Arbeiten für eine landesweite Landwirtschaftszo- ne. Der Landesforstmeister, Dr. Felix Näscher, stellte grundsätzliche Überle- gungen zum Verhältnis von Landwirt- schaft und Naturschutz an und plädierte für eine finanzielle Förderung der ökolo- gischen Leistungen der Bauern. Klaus Büchel, Geschäftsführer der Vereinigung bäuerlicher Organisationen VBO, stellte die Situation aus der Sicht der Landwirt- schaft dar. Er machte deutlich, dass der «Schwarze Peter» nicht allein bei den Landwirten liegt, sondern ebenso die täg- lichen Kaufentscheidungen der Konsu- ment/innen wie auch die finanzpoliti- schen Rahmenbedingungen für die Aus- prägung der landwirtschaftlichen Produk- tionsmethoden massgeblich sind. Alle Vorträge wurden in der Landespres- se ausführlich dokumentiert. Sie können bei der LGU angefordert werden. Vorankündigung Naturschutz- Symposium Am 18./19. Oktober dieses Jahres veran- stalten wir ein Naturschutz-Symposium im Haus der Erwachsenenbildung Stein- Egerta in Schaan mit einer Exkursion ins Bannriet auf dem Gebiet der Gemeinden Eschen und Gamprin. Es gibt einige Gründe für ein solches Symposium: die roten Zahlen, die die Natur seit vielen Jahren schreiben muss, die in Aussicht gestellte Neufassung eines Naturschutz- gesetzes, die Stagnation in der Natur- 
schutzpolitik und die Tatsache, dass in den letzten Jahren auf wissenschaftlicher Ebene neue Konzepte für den Schutz der Natur entwickelt und ausprobiert worden sind. Das Symposium ist jedoch auch ein Dankeschön an Mario F. Broggi für seine grossen Leistungen für den Naturschutz in Liechtenstein aus Anlass seines Rück- tritts aus dem Vorstand der LGU. Am Samstag werden drei Grundsatzrefe- rate über die Rechte der Natur (Prof. P. Saladin, Universität Bern), neue Natur- schutzstrategien (E. Kessler, Abteilungs- leiter Naturschutz beim Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft in Bern) und ein Naturschutzkonzept für Liech- tenstein (M.. E Broggi) gehalten. Am Samstag folgen Vorträge von ausgewiese- nen Fachleuten zu konkreten Einzel- aspekten. Eine Exkursion in das einst- mals naturkundlich besonders wertvolle, inzwischen aber stark unter Druck gera- tene Bannriet soll das Symposium ab-   schliessen. Alle Mitglieder der LGU werden zu ge- gebener Zeit eine Einladung erhalten. Wir noffen, dass diese einmalige Gele- genheit, die aktuelle Debatte über den Naturschutz direkt mitzuverfolgen, von vielen Interessierten genutzt wird. Umweltschutz- Kommissionen zusammengetreten Am 19. Juni sind auf Einladung der LGU alle Umweltschutz-Kommissionen der Gemeinden Liechtensteins zu einer ge- meinsamen Sitzung zusammengetreten. Etwa 50 Teilnehmer/innen dokumentier- ten, dass ein grosses Interesse besteht, mit den anderen Umweltschutz-Kommis- sioen in Kontakt zu treten. Die lebendige Diskussion, die der künfti- gen Tätigkeit der neu gebildeten Kom- missionen gewidmet war, brachte eine lange Reihe von Vorschlägen, Ideen und bereits realisierten Massnahmen zum Vorschein. Einige Beispiele: Vortrag über Abfallvermeidung in Planken, keine Düngung des landseitigen Rheindammes in Triesen, Begünstigung einer Ruderal- flora auf ehemaliger Bauschuttdeponie in Mauren, Ökobilanz von Kommunalbau- ten in Ruggell, Teletex im Gemeindeka- nal Schaan mit Umweltinformationen, Häckseldienst mit Heimkompostierung in Gamprin, Solarenergieanlage in Schaan usw. Die Umweltschutz-Kommissionen sind motiviert, in den folgenden Jahren etwas zu errreichen. Ihnen allen ist viel Durch- haltewillen zu wünschen.
	        

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