Volltext: LGU Mitteilungen (1990) (13)

Die tropischen Regenwälder bedecken 17 500 00 Quadratkilometer; das entspricht einem Anteil von 12 Prozent an der gesamten Landfläche der Erde. Jähr- lich werden nach Schätzungen der FAO (Landwirt- schaftsorganisation der UNO) 563 000 Quadratkilome- ter Urwald gerodet — meist durch Brandrodung. Dies entspricht einer Fläche von der doppelten Größe der Bundesrepublik. Wenn es mit der Rodung so weiter- geht, werden die letzten tropischen Regenwälder in we- nigen Jahrzehnten von der Erde verschwunden sein. Das Verschwinden des Tropenwaldes würde unermeßli- che Verluste für die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren bedeuten, würde  die Bodenfruchtbarkeit in den Tropen schwer schädigen und durch eine Veränderung des Weltklimas uns alle gefährden.   
LGU-Mitteilungen Februar 1990 Klima — ungewisse Zukunft Es wäre verkehrt, die Schuld bei den Tropenwaldländern zu suchen. Wir sind mitverantwortlich für die überwältigen- den globalen Probleme, denn unser Reichtum baut nicht zuletzt auf der Ar- mut anderer Länder. Insbesondere in be- zug auf die drohende Klimakatastrophe müssen wir unsere eigene Rolle erken- nen, die wir in diesem nie gekannten Roulette mit der Zukunft spielen. Ein ständig steigender Energieverbrauch und das tatenlose Zusehen, wie sich immer mehr Pflanzen- und Tierarten bei uns lei- se verabschieden müssen, legitimiert uns nicht dazu, den Ländern mit Tropenwald, die extreme finanzielle Engpässe aufwei- sen, Vorschriften zu machen. Die Zu- kunft liegt im solidarischen Handeln, soli- darisch mit den wirtschaftlich Schwäche- ren, solidarisch mit der Tierund Pflanzen- welt, die keine starken Anwälte hat. Der Aufruf zur Rettung der tropischen Regenwälder — der «grünen Lungen» un- seres Globus — muss begleitet sein von grosszügiger Hilfe für den Schuldenerlass und der Absage an Fluchtgelder aus wirt- schaftlich schwachen Ländern. Gleichzei- tig müssen wir dafür sorgen, dass die gefährdete Natur bei uns wirksam ge- schützt und der Energieverbrauch radikal gedrosselt wird, um ,unserem Aufruf  zum Schutz der Tropenwälder Glaubwürdig- keit zu verleihen. Spenden für Bischof Kräutler und WWF Die Vereinigungen, die die Unterschrif- tenaktion lanciert haben, rufen die Re- gierung, die Gemeinden, die Wirtschaft und alle Privatpersonen dazu auf, sich mit den Menschen der Tropenwälder solida- risch zu zeigen. Sie machen hierfür zwei Vorschläge: • Der Amazonasbischof Erwin Kräut- ler, gebürtiger Vorarlberger, .setzt sich seit vielen Jahren für die Belange der Menschen und der Natur in den Regen- wäldern des Amazonas ein. Unterstützen Sie seine Tätigkeit durch Spenden auf Konto 501.938.202 bei der VPBank (Bi- schof Kräutler). • Der WWF setzt sich in verschiedenen Projekten für die Erhaltung der tropi- schen Regenwälder ein. Diese Projekte können gezielt unterstützt werden. 25 Franken sichern 10 Hektaren, 250 Fran- ken sichern 1 km² Tropenwald. Spenden auf PC-Konto 80-228-9 (WWF). Übrigens: Der Gemeinderat von Schaan hat in der Sitzung vom 20. Dezember 1989 beschlossen, die WWF-Projekte mit 10 000.— Franken zu unterstützen. Herz- lichen Dank!»
	        

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