Volltext: LGU Mitteilungen (1989) (11)

CO2-Konzentration 
(ppm) Energiepolitische Forderungen der LGU   • Öko-Bonus-Malus-System an- stelle der heutigen Motorfahrzeug- steuer, damit diejenigen, die viel Auto fahren und Benzin verbrau- chen, mehr bezahlen, diejenigen, die wenig fahren, wenig bezahlen. • Reduktion des Parkplatzangebo- tes, damit ein stärkerer Anreiz für die Benützung der Postautos be- steht. • Verpflichtung der LKW, das Stromsparen zu fördern, unter an- derem durch progressive Stromtari- fe, damit ein Anreiz zum Stromspa- ren besteht. • Erstellung von Energiesparkon- zepten für Land und Gemeinden. • Direktzahlungen für Energie- sparmassnahmen wie Isolation von Häusern, Wärmerückgewinnung und anderen Energieeinsparungen. • Generelle Einführung der indivi- duellen Abrechnung für Heizkosten und Warmwasserverbrauch in Mehrfamilienhäusern • Verbot von Aussenheizungen wie z.B. Terrassen-, Dachrinnen- und Garageneinfahrtsheizungen. • 
Förderung der Nutzung indu- strieller Abwärme. • Geothermische Tiefenbohrung, um das Wärmepotential in tiefen Schichten für Heizzwecke zu er- schliessen. • Förderung der Anwendung von Sonnen- und Windenergie. 
Quelle: Weltbank  Strähn,: Peter Hammer Verleg 
LGU-Mitteilungen August 1989 (z. B. in Kühlschränken) und Schaum- stoffen. In bezug auf den Treibhauseffekt macht  es keinen Unterschied, ob Erdgas oder Heizöl verbrannt wird. Das Erdgas setzt zwar etwas weniger Kohlendioxid frei, weist dafür einen höheren Anteil an Methan auf. Die Substitution von Heizöl durch andere fossile Energien führt daher bezüglich Treibhauseffekt zu keinem Ziel. Auf politischer. Ebene ist der Kampf ge- gen die FCKW inzwischen am weitesten fortgeschritten. Die Industrieländer stre- ben einen vertraglich geregelten, weitge- henden Verzicht auf FCKWs noch im Verlauf der 90er Jahre dieses Jahrhun- derts an. Wir sind mitverantwortlich Die Verbrennung fossiler Energien stellt somit insgesamt die gravierenste Ursache für die Klimaveränderung dar. Prof. Öschger forderte denn auch in seinem Vortrag eine radikale Neuorientierung in der Energiepolitik, da bereits heute der Energieverbrauch sinken müsste, um das Schlimmste zu verhindern. Wenn wir aber die Verbrauchszahlen weltweit betrachten, besteht wenig Literatur- empfehlungen Schutz der Erdatmosphäre. Zwi- schenbericht der Enquete-Kommis- sion des 11. Deutschen Bundestages «Vorsorge zum Schutz der Erd- atmosphäre». Aus der Reihe: Zur Sache — Themen parlamentarischer Beratung, 5/88. Bonn 1989 (Das wohl umfassendste und kompeten- teste deutschsprachige Buch zum Thema) Klima — unsere Zukunft? Ulrich Schotterer. Bern 1987 (Attraktiv gestaltetes, leicht lesbares Buch mit einer Vielzahl von Illustrationen) 
Grund zum Optimismus. Weltweit ma- chen die fossilen Energien rund 88 Pro- zent des Primärenergieverbrauchs aus (1987). Die jährliche Steigerungsrate be- trägt 2 bis 2,5 Prozent! In etwa 25 Jahren wird sich somit bei gleichbleibender Ten- denz der Energieverbrauch verdoppelt haben, anstatt auf die Hälfte gesunken zu sein, wie dies von Klimaexperten verlangt wird. In Afrika werden pro Kopf und Jahr 0,4 Tonnen SKW (Tonnen Steinkohle-Ein- heiten) Energie verbraucht. in Asien 0.7 Tonnen, in Europa 4,4 Tonnen, in den USA 9,5 Tonnen. Liechtenstein liegt mit 3,5 Tonnen pro Kopf im europäischen Mittelfeld, übertrifft jedoch den globalen Durchschnitt fast um das Doppelte. Wir haben daher die Pflicht, den Energie- verbrauch zu drosseln. Die LGU hat nicht nur in ihrem Grünbuch von 1987, sondern auch im Umweltbericht vom Herbst 1988 Vorschläge unterbreitet, wie der Energieverbrauch gesenkt werden könnte. Der Energiebericht der Regie- rung trägt dagegen den heutigen Anfor- derungen an eine verantwortungsvolle Energiepolitik nicht Rechnung. Der stei- gende Gesamtenergieverbrauch wird dar- in zur Kenntnis genommen, ohne wirksa- me Gegenmassnahmen in Angriff zu nehmen. Während uns die Energie-Versorgungs- krise zu Beginn der 70er Jahre die End- lichkeit der Ressourcen und den Raub- bau durch den Menschen vor Augen ge- führt hat, ist der Energieverbrauch in der Folge insbesondere im Zusammenhang mit der Luftverschmutzung kritisiert wor- den. Das Kohlendioxid hat dabei nicht als Schadstoff gegolten. Heute sind wir an einem Wendepunkt angelangt, wo selbst die sauberste Verbrennung die Probleme nicht aus der Welt schafft. Wenn wir die Klimaveränderung verhindern wollen, müssen wir den Energieverbrauch dra- stisch einschränken. Dieses Zeichen soll- ten nicht nur alle verantwortungsbewuss- ten Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft endlich erkennen und daraus neue Handlungsstrategien ableiten.
	        

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