Volltext: LGU Mitteilungen (1989) (11)

LGU-Mitteilungen 
August 1989 Grünbuch - ein Rückblick Derzeit läuft eine 15teilige Artikelserie der LGU in den Landeszeitungen. Wir halten in den einzelnen Beiträgen Rück- blick auf die Forderungen, die wir im Juni 1987 im Grünbuch aufgestellt haben. Es stellt sich heraus, dass im Verlaufe von zwei Jahren einige Entwicklungen einge- treten sind, die wir als durchaus positiv bewerten können. Zu erwähnen ist bei- spielsweise der Schutz der Gebirgsflora, der Wille der Regierung, das «Untere Saminatal» unter Schutz zu stellen, die gesetzliche Festlegung einer landesweiten Grundwasserschutzzone, die Erarbeitung eines landwirtschaftlichen Leitbildes oder die Vorarbeiten für die Festlegung einer landesweiten Landwirtschaftszone. Andererseits ist unübersehbar, dass in weiteren zentralen Fragen des Umwelt- schutzes keine Fortschritte erzielt worden sind. Der Energieverbrauch konnte nicht gedrosselt werden und es sind auch keine wirksamen Sparkonzepte in Sicht, der Motorfahrzeugverkehr nimmt weiter zu, die Luftverschmutzung und damit einher- gehend das Waldsterben stellen ernst- hafte Probleme dar, der öffentliche Ver- kehr konnte trotz grundsätzlich positiver Einstellung der Regierung noch nicht im gewünschten Umfang an Attraktivität ge- winnen. Gravierend wirkt sich generell das Fehlen eines Beschwerderechtes für Umweltorganisationen aus, weshalb so mancher Fehlentwicklung hilflos zugese- hen werden muss. Öko-Bonus-Malus- - System Verantwortung liegt beim Landtag Die kilometerabhängige Motorfahrzeug- steuer, die von der LGU und dem VCL seit geraumer Zeit gefordert wird, steht nun auch in der Schweiz auf Bundesebe- ne in Diskussion. Aus diesem Anlass hat der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) eine anschauliche Broschüre über den Öko- Bonus herausgegeben. Wir, das sind die LGU und der VCL, haben diese Bro- schüre an alle Landtagsabgeordneten ge- schickt, da der Landtag in einer der kom- menden Sitzungen nochmals über die Neuordnung der Motorfahrzeugsteuer beraten wird. Die Forderung von LGU und VCL lauten noch immer: Einführung des Öko-Bonus- Malus-Systems anstelle der heute übli- chen fixen Motorfahrzeugsteuer, damit 
die Steuer entsprechend der gefahrenen Kilometer entrichtet werden muss, damit die sparsame Verwendung des Autos be- lohnt wird. und damit insgesamt dem Verursacherprinzip gemäss verfahren wird. Briefmarken als Botschafter Natur als Briefmarkenmotiv Die Regierung hat der liechtensteini- schen Naturopa-Agentur, die durch die LGU vertreten wird, 100 Briefmarken- sätze der Ausgabe vom 5. Juni für den Versand an Naturschutzstellen in ganz Europa zu Verfügung gestellt. Auf den Briefmarken der WWF-Serie sind be- drohte Tierarten dargestellt, während auf der Fischserie Nr. 2 einheimische Fische abgebildet sind. Die von Louis Jäger vor- züglich gestalteten Briefmarken haben wir an Naturschutzstellen von Malta bis nach Finnland, von Island bis nach Zy- pern, von Portugal bis in die Sowjetunion verschickt. Die LGU hofft, dass die abge- bildeten Tiere nicht nur für die Briefmar- kenserien «entdeckt» worden sind, son- dern dass die Gefährdung dieser Tier- arten anerkannt wird und ein verstärkter Schutz ihrer Lebensräume nachfolgt. Umweltbericht «Lärm» Aktualität durch viele Reaktionen belegt Mit dem Umweltbericht zum Thema «Lärm» haben wir offenbar einen Um- weltaspekt herausgegriffen, der von vie- len Bewohnerinnen und Bewohnern Liechtensteins als äusserst störend emp- funden wird. Egal ob es der Freizeitrum- mel im Malbun, der Verkehrslärm an einer Hauptstrasse, der dumpfe Lärm einer Industriemaschine oder das Lärmen im Postauto ist: der Lärm begleitet uns Tag für Tag an vielen Orten. 
Gleichzeitig besteht bei kaum einem an- deren Umweltproblem so wenig Hoff- nung, dass sich die Situation verbessern wird. Die wenigen Möglichkeiten, die sich anbieten. sollten darum umso energi- scher genutzt werden. Der Umweltbe- richt enthält dazu genügend Hinweise. Weitere Exemplare des Umweltberichtes (z.B. auch Klassensätze für die Schulen) können bei der LGU-Geschäftsstelle gra- tis bezogen werden. Kampagne «Süsswasserfische» Bedrohte Tiergruppe braucht unseren Schutz Die Fische stellen bei uns die bedrohteste Tiergruppe dar. Vor einigen Jahren dezi- mierte die Gewässerverschmutzung den Fischreichtum. Heute sind es eher was- serbauliche Massnahmen, Wasserstands- schwankungen, Austrocknung von Bä- chen, Verlust der Durchwanderbarkeit der Fliessgewässer, die den Fischbestand vor Überlebensprobleme stellen. Die Süsswasserfisch-Kampagne des Europa- rates setzt sich daher zum Ziel. den Le- bensraum der Süsswasserfische in all sei- nen Belangen zu schützen bzw. wieder aufzuwerten. Die Süsswasserfisch-Kampagne wird ein Schwerpunkt der Tätigkeit der LGU im Jahr 1990 sein. Wir beabsichtigen, Infor- mationsmaterialien von ausländischen. zielverwandten Organisationen zu über- nehmen und in Liechtenstein zu verbrei- ten. Mit einem eigenen liechtensteini- schen Aktionsprogramm werden wir dar- überhinaus versuchen, Impulse zu geben, damit die Fischlebensräume in Liechten- stein geschützt oder wiederhergestellt werden. Ein spezielles Augenmerk rich- ten wir dabei auf die Renaturierung von Bächen in den Gemeinden, die kleine Lebensadern in der Landschaft darstellen können. heute aber leider allzuoft ver- rohrt und wertlos sind.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.