Prämiensätzen, weil die Schadensumme die Prämieneinnahmen weit überstieg.
Die Regierung empfahl, alle verweigerten Gebäude zu einem Ausnahmetarıf
ınd mit Beschränkung auf 80 % des Wertes bei der Tiroler-Brandschadenversi-
cherungsgesellschaft zu versichern. Davon ausgenommen waren Fabriken und
Gewerbebetriebe. Auch die Gemeinde Balzers wurde zu diesem Vorhaben
ermuntert. Laut Gutachten zur Frage der Gründung einer Landes-Brandver-
sicherungsanstalt für Liechtenstein waren in Balzers 1903 die Gebäude für
0 287 Kronen versichert, 1923 Gebäude und Mobiliar mit 4717 197.-
Franken.
"hie Balzner Feuerwehr
Mit der Frage der Versicherung der Feuerwehrleute 1904/1914 - hauptsäch-
lich von den Delegierten der Freiwilligen Feuerwehren befürwortet - verknüpft
war diejenige nach dem Stellenwert von Pflicht- und Freiwilliger Feuerwehr.
Laut der Löschordnung von 1865 und dem Gemeindegesetz vom 24. Mai
1864 war jeder männliche Einwohner zwischen 16-60 Jahren feuerdienstpflich-
ig. Jüngere und stärkere Männer hatten die Feuerspritzen, Leitern und Feuerha-
ken zu Bedienen, andere Leute Gegenstände aus dem Feuer zu holen, zuverläs-
sige ältere Männer die geretteten Gegenstände zu bewachen. Feuerläufer
mussten im Bedarfsfall aus benachbarten Orten Hilfe holen.
Aus einem Bericht des Balzner Vorstehers von 1909 an die Regierung geht
1ervor, dass in der Gemeinde in den 1880er Jahren eine Freiwillige Feuerwehr
existiert hat, die aber etwa 1890 aufgelöst wurde, weil im Sommer jeweils die
21albe Mannschaft abwesend war. Die Gemeinde stellte darauf eine Pflichtfeuer-
wehr auf, deren Mitglieder alle drei Jahre neu aus der männlichen Einwohner-
schaft rekrutiert wurden. 1909 zählte die Balzner Pflichtfeuerwehr 114 Mann.
Davon hatten 24 die Strebeleitern und Hydrantenwagen zu bedienen, 90 Mann
waren für die Feuerspritzenmannschaft abgestellt. In Vaduz und Schaan bestan-
den damals sowohl Pflicht- (116 bzw. 220 Mann) als auch Freiwillige Feuerweh-
ren (36 bzw. 35 Mann). In Triesen (47), Eschen (36), Mauren (26), Gamprin (20),
Ruggell (87) und Schellenberg (17) existierten nur Freiwillige Feuerwehren. In
Balzers, Triesenberg (150) und Planken (17) bestanden nur Pflichtfeuerwehren.
Der 1898 gegründete Liechtensteinische Feuerwehrverband, dessen Zweck
laut Statuten vom Mai 1898 die Abhaltung von Kursen und Übungen war, die
vom Land subventioniert wurden, drang darauf, dass auch Vertreter der Pflicht-
'euerwehr Balzers die angebotenen Hydrantenkurse besuchten wie die Freiwilli-
gen Feuerwehren anderer Orte. Allerdings besuchten die Balzner nur den ersten
der bis 1912 abgehaltenen drei Kurse. Um die dem Verband nicht angeschlosse-
nen Gemeinde uerwehren zum Beitritt zu bewegen, beriet der Verband nur die
Auf der Leiter von oben nach unten:
Alois Vogt, Anton Nigg, Simon Büchel, Eugen Kindle, Gebhart Brunhart.
Stehend von links:
Josef Nigg, Andreas Wolfinger, Georg Gstöhl, Engelbert Frick, Ferdinand Nipp, Heinrich Brunhart.
Die Übung fand beim Haus Nr. 221, Bäckerei Hans Steger, statt.