Volltext: Georg Malin, Skulpturen

integrierten Sockel aus einer Balkenstufe. Dieses Achsen- 
kreuz ist von einem flacheren, aber breiteren Quadratbalken 
umschlossen. 
Natürlich kann und darf man dieses Kreuz religiös christlich 
deuten, und Malin hat diese Grundform tatsächlich für ein 
Grabmal im Zürcher Friedhof Enzenbühl verwendet. Aber älter 
als die Inkorporierung des Kreuzes ins christliche Drama ist 
diese Kreuzform der Ausdruck eines kosmischen Konzep- 
tes. Schon in der steinzeitlich bewohnten Höhle «Roche du 
Diable» im Walde von Fontainebleau hat es ein Mensch oder 
eine Sukzession von Menschen in den Felsen gekratzt und 
gegraben. Noch immer, auch heute, lebt es variiert und akzen- 
tuiert in unserm kosmischen Spiel, das wir «Mühlestein» 
nennen. 
Wie zur kreisrunden Pi-Scheibe als Zeichen des himmlischen 
Kien die im Querschnitt quadratische Form des altchinesi- 
schen Erdsymbols T’Sung gehört; wie über den vier Bündel- 
pfeilern der Vierung romanischer Kathedralen sich himmel- 
wärts die runde Gewölbe-Kuppel des oft oktogonal anstei- 
genden Vierungsturmes erhebt, so stellt sich dem Rund des 
«Rades» einerseits das «Quadrat-Kreuz» anderseits gegen- 
über. Beides sind Ausdrucksformen, welche sich im Verwirk- 
lichen während eines Schaffensprozesses ergeben, wenn der 
Mensch und Künstler auf die Ergründung kosmischer Grund 
gesetze aus ist.
	        

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