integrierten Sockel aus einer Balkenstufe. Dieses Achsen-
kreuz ist von einem flacheren, aber breiteren Quadratbalken
umschlossen.
Natürlich kann und darf man dieses Kreuz religiös christlich
deuten, und Malin hat diese Grundform tatsächlich für ein
Grabmal im Zürcher Friedhof Enzenbühl verwendet. Aber älter
als die Inkorporierung des Kreuzes ins christliche Drama ist
diese Kreuzform der Ausdruck eines kosmischen Konzep-
tes. Schon in der steinzeitlich bewohnten Höhle «Roche du
Diable» im Walde von Fontainebleau hat es ein Mensch oder
eine Sukzession von Menschen in den Felsen gekratzt und
gegraben. Noch immer, auch heute, lebt es variiert und akzen-
tuiert in unserm kosmischen Spiel, das wir «Mühlestein»
nennen.
Wie zur kreisrunden Pi-Scheibe als Zeichen des himmlischen
Kien die im Querschnitt quadratische Form des altchinesi-
schen Erdsymbols T’Sung gehört; wie über den vier Bündel-
pfeilern der Vierung romanischer Kathedralen sich himmel-
wärts die runde Gewölbe-Kuppel des oft oktogonal anstei-
genden Vierungsturmes erhebt, so stellt sich dem Rund des
«Rades» einerseits das «Quadrat-Kreuz» anderseits gegen-
über. Beides sind Ausdrucksformen, welche sich im Verwirk-
lichen während eines Schaffensprozesses ergeben, wenn der
Mensch und Künstler auf die Ergründung kosmischer Grund
gesetze aus ist.