Georg Malin
Kunst schafft Ordnung. Auch Dämonie, Schrecken und Zer-
störung heutiger Zeit wie jeder Zeit, von Bosch über Goya bis
zu Picasso und Penck, werden durch die Gestaltung fassbar.
Jnd die Erfahrung zeigt, dass das Ordentliche die Vorausset-
zung für das Ausserordentliche ist.
Malins Herkunft ist solide und einfach; Handwerker, Maurer
und Wirtsleute sind Vorfahren und Verwandte; die Lebensba-
sis ist ein praktisches Christentum; die Familie ist kinderreich.
Der Vater war Stukkateur und renovierte zahlreiche Barock-
kirchen, auch die Klosterkirche Disentis; manchmal durfte
der junge Georg am Kirchenwerk mithelfen, etwa bei Leim-
‘ormen für Birnen, Äpfel, Voluten, Bärenklauen. Er bewahrt
mit Ehrfurcht noch heute sorglich Werkzeuge des Vaters, ja
oraucht sie beim Gipsen.
Geboren wurde Georg Malin als Ältester am 8. Februar 1926 in
Mauren im Fürstentum Liechtenstein. Nach der Volksschule
m Heimatort wurde er zur weiteren Ausbildung ins humani-
stische Kloster-Gymnasium von Disentis im benachbarten
schweizerischen Graubünden geschickt. Die Matura öffnet
hm den Weg zum Studium. An der Universität Zürich belegt
ar Vorlesungen und Übungen in Philosophie, Geschichte
Jnd Kunstgeschichte bei weithin anerkannten Lehrern wie
Stadler und Brinkmann, Beck und von Muralt, Birchler, Jed-
.icka und Vogt. An der Universität Fribourg schliesst er bei
den Dozenten Bochenski, Alfred Schmid und Vasella mit
dem Doktorat ab.
Aber schon während dieses geistesgeschichtlichen Studiums
folgte er in Zürich in der Eidgenössischen Technischen Hoch-
schule Kursen im Zeichnen bei Gisler, im Malen an der Mal-
akademie Zürich bei Wabel; er arbeitete auch bald schon
als Steinmetz bei Ehrler in Zürich und besonders in den Aka-
demie-Kursen von Bildhauer Alphons Magg.
Nach dieser universitären und handwerklich gestalterischen
Ausbildung wurde er Zeichen- und Werklehrer sowie Kunster-
zieher auf gymnasialer Stufe an der Neuen Schule in Zürich.
Nieder in Liechtenstein daheim, hat Malin seine archäologi-