Volltext: 50 Jahre Sport in Liechtenstein

solcher sei nun entstanden. Das Komitee, dessen Zweck 
es sei, «dem Sportwesen seine Ächtung zu verschaffen, 
die es anderswo bereits hat und auch bei uns verdient, 
ferner einzelnen Vereinen, wo es not tut, finanzielle 
Unterstützung und Daseinsmöglichkeit zu geben», bitte 
um die Mitarbeit der Vereine und um Meinungsmeldung 
innert acht Tagen, 
Die erste ordentliche Sitzung des OSPK fand am 22. 
Januar 1937 statt. Der teilnehmende Regierungschef Hoop 
führte aus, der Sport sel mit allen Kräften zu fördern, um 
«die geistige und physische Ertüchtigung» der Sport- 
jugend sicherzustellen. Die Regierung werde der Organi- 
sation «jeden Schutz und jede Unterstützung» angedeihen 
lassen und bestätigte die derzeitige Besetzung des Komi- 
tees, Von den Beschlüssen des OSPK sind folgende fest- 
zuhalten: 
- Ausarbeitung von Statuten (erst 1942 verwirklicht) 
Schaffung von Sportabzeichen (Mitglieds-, Leistungs- 
und Ehrenzeichen, 1939) 
Durchführung einer Skimeisterschaft, «um der Organi- 
sation den ersten Aufschwung zu geben». Skimeister ist 
der Kombinationssieger aus Abfahrt, Slalom, Langlauf. 
Die Preise stiftet Baron Woldemar von Falz-Fein. 
Aufstellung einer Fussball-Nationalmannschaft auf 
Wunsch des Grafen von Bendern 
Thronfolger, Regierung und Graf von Bendern spenden 
je 500.— Franken und decken damit das Budget 
Die Regierung soll im Landtag eine jährliche Summe 
zugunsten des LSpV beantragen, um «sportlichen 
Geist, Ordnung, Disziplin, Gesundheit und Kraft in 
unsere Jugend» hineinzutragen. 
Am 30. Januar fand die erste Sitzung zusammen mit den 
Fachbeiräten der einzelnen Sportgruppen statt. Sie 
beschliessen u.a. Sportlehrer für die Unterstützung der 
Vereine beizuziehen, einen Landessporttag ins Leben zu 
rufen und eine allgemeine Sportversicherung einzufüh- 
ren, d.h. die Idee zu überprüfen, 
Die Vereine äusserten sich zur Gründung des Dachver- 
bandes mit zwei Ausnahmen sehr positiv, Sofort ange 
schlossen hatten sich die Bereiche Turnen/Leichtathletik, 
Schiessen, Radfahren, Segelflug und Fussball. Erste 
Sportlehrer erhielten die Skifahrer und Fussballer, die 
erste Subvention die Segelfluggruppe Schaan für den 
Ankauf eines preiswerten Segelflugzeuges (200.— Fr). 
Weitere finanzielle Unterstützungen von je Fr. 200.— 
arhielten die Turnvereine Triesen, Schaan und Balzers für 
die Anschaffung von Geräten, 
Nach Verhandlungen des OSPK mit der Gemeinde Vaduz 
stellte diese 1937 ein Grundstück für einen Landessport- 
platz zur Verfügung, 
Die ersten Skimeisterschaften, deren Kosten der LSpV 
trug, wurden am 6./7. März 1937 ausgetragen. Für den 
Start angemeldet waren 19 Läufer von den Skiclubs Trie- 
senberg (7), Schaan (9) und Mauren (3). Damit war der 
Auftakt für eine rasante Entwicklung des Skisportes gege- 
ben. Die Skiclubs vereinigten sich denn auch zu einem 
Verband (100 Mitglieder). 
Schon 1934 hatten die Fussballchubs einen Verband (54 
Mitglieder) gegründet, für den der LSpV einen Ver- 
bandstrainer bestellte (Josef Seifert). Der FC Balzers, 1936 
praktisch bankrott, konnte sich finanziell und sportlich 
erholen, der FC Triesen gewann 6 von 8 Meisterschafts- 
spielen und der FC Vaduz stieg in die 3, Liga auf. Die FL- 
Nationalmannschaft spielte gegen die Reserven des 
Grasshopperschub zur Zufriedenheit von Zuschauern und 
OSPK. 
Förderung erfuhren die Schützen (erste Meisterschaft), 
die Segelfluggruppe Schaan (15 Mitglieder) und die Tur 
ner und Leichtathleten, denen es insbesondere an Gerä- 
ten und Turnlokalen mangelte. Die Turnvereine Triesen 
und Balzers schlossen sich auf Drängen des LSpV zu 
ainem Verband zusammen (42 Mitglieder). 
Die Radfahrer (15 Mitglieder) führten ihre erste Meister- 
schaft für Renn- und Tourenfahrer durch. 
Weiter liess das OSPK 25 Ehrensportabzeichen 1. Klasse, 
25 der IL Klasse und 50 Meisterschaftsabzeichen anferti- 
gen. Die Ehrenabzeichen wurden auf Vorschlag des Lan- 
dessportverbandes vom Fürsten verliehen. 1937 trat der 
LSpV auch der IAAF und der FIS bei 
Der Bau des Landesportplatzes, dessen Baukosten mit 
Landesmitteln und zur Hauptsache durch Spenden des 
Srafen von Bendern bezahlt werden konnten, gab einiges 
zu reden. Obwohl die Turn- und Fussballvereine von 
Balzers und Triesen die Förderung durch den LSpDV 
durchaus zu würdigen wussten, kamen sie sich etwas 
benachteiligt vor. In einem Schreiben vom 7. Juli 1938 an 
den LSpV meinten sie (in Unkenntnis der tatsächlichen 
Möglichkeiten des Landessportverbandes): «Es herrscht
	        

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